Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
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Städtischen Sammlungen von Fargel, dem Kunstauktionshaus Kärntnerstraße und dem<br />
Dorotheum erworben wurden.<br />
Auch Recherchen in Werksverzeichnissen zu Rudolf von Alt brachten keine weiteren<br />
Aufschlüsse. 64<br />
Es wurde auch an die Möglichkeit gedacht, dass der Bruder Gottfried Eisslers, der<br />
ebenfalls als Kunstsammler bekannte Dr. Hermann Eissler, der während der NS-Zeit als<br />
Jude verfolgt worden ist, Kunstgegenstände aus dem Nachlass seines Bruders<br />
ersteigert haben könnte. In seinem „Verzeichnis über das Vermögen von Juden nach<br />
dem Stand vom 27. April 1938“ gab Dr. Hermann Eissler den vom damaligen<br />
kommissarischen Leiter der Österreichischen Galerie Bruno Grimschitz und vom<br />
Kunsthistoriker Franz Kieslinger geschätzten Gesamtwert seiner Kunstsammlung<br />
inklusive Schmuckgegenstände mit RM 299.135,-- an. Seine Ehefrau Hortense Eissler<br />
setzte an die entsprechende Stelle ihrer Vermögensanmeldung den Betrag von RM<br />
166.626,--. Eine detaillierte Aufstellung der anzumeldenden Kunstgegenstände<br />
enthalten beiden Vermögensanmeldungen nicht beziehungsweise nicht mehr. 65<br />
Da sich nicht mehr feststellen lässt, wem die drei Gemälde nach Gottfried Eissler<br />
gehörten, aber zumindest bei der Spende von Julius Fargel die Möglichkeit in Betracht<br />
gezogen werden muss, dass sie aus ehemals jüdischem Eigentum stammt, wird die<br />
<strong>Wien</strong>er Restitutionskommission um eine Stellungnahme zu der Frage ersucht, ob es<br />
sich bei<br />
I. N. 70.564 Aquarell, Rudolf von Alt, Porträt Luise von Alt, 28 x 22 cm<br />
I. N. 69.974 Lithographie, farbig, Dauthage, Hildegard, Erzherzogin von Österreich,<br />
I. N.<br />
114.155<br />
1856, 61 x 44 cm<br />
Bleistiftzeichnung, Eugen Jettel, Motiv aus den Praterauen, 1861,<br />
39,5 x 56 cm<br />
um restitutionsfähige Kunstgegenstände handelt.<br />
64 Genossenschaft der Bildenden Künstler <strong>Wien</strong>s, Künstlerhaus, Katalog zur Jubiläumsausstellung zur Feier des 80.<br />
Geburtstages von Prof. Rudolf von Alt, Katalog, <strong>Wien</strong>, am 29. August 1892. Hans Ankwicz-Kleehoven, Rudolf von<br />
Alt und seine Tochter Luise, Kunst dem Volk, Jg. 10, 1939. Meister der Natürlichkeit. Rudolf von Alt (1812 – 1905),<br />
Bibliothek der Akademie der Bildenden Künste, Ausstellungskatalog, <strong>Wien</strong> 1953. Ludwig Münz, Rudolf von Alt,<br />
<strong>Wien</strong> 1954. Rudolf von Alt 1812 – 1905, Gedächtnisausstellung zum 50. Todesjahr, im Selbstverlag der<br />
Albertina/<strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong> 1955. Walter Koschatzky, Rudolf von Alt, <strong>Wien</strong> 1989.<br />
65 Siehe dazu auch Sophie Lillie, Was einmal war. Handbuch der enteigneten Kunstsammlungen <strong>Wien</strong>s, <strong>Wien</strong> 2003,<br />
S. 324.<br />
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