Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
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genehmigten Kaufvertrag „arisiert“, wobei der mit den „Ariseuren“ bereits durch ein<br />
Schätzgutachten reduzierte Kaufpreis von der VVSt. noch einmal herabgesetzt wurde.<br />
Am 30. Juni 1949 erfolgte durch einen vor der RK beim LGfZRS <strong>Wien</strong> abgeschlossenen<br />
Vergleich mit den damaligen „Ariseuren“ die Rückstellung der Liegenschaft an die<br />
Erben von Emil, Siegfried und Isidor Politzer sowie Ella Kaufmann.<br />
Da die 25 Uhren, die das Uhrenmuseum der Stadt <strong>Wien</strong> 1940 aus dem ursprünglichen<br />
Eigentum bzw. Nachlass von Emil Politzer erworben hat, von einer NS-<br />
Beraubungsinstitution entzogen worden waren, gelangte die <strong>Wien</strong>er<br />
Restitutionskommission in der Sitzung vom 11. Mai 2004 einhellig zu der Ansicht, dass<br />
es sich bei fünf dieser Uhren<br />
I. N. 261 Bretteluhr, klein, Emailblatt, Gewichtzug, Werk bezeichnet: Josef<br />
Patzelt, Reichenberg, 19. Jhndt.<br />
I. N. 269 Zappler, Gehäuse mit Türkisen und Almadinen besetzt, durchbrochen<br />
und verziert, 19. Jhndt.<br />
I. N. 397 Elektrische Uhr mit großer Radunruh, Kugellager, mit Glassturz, um<br />
1920.<br />
I. N. 495 Zappeluhr, klein, Glasblatt, Röllchenhemmung, in Form einer<br />
Schwarzwälder Uhr, um 1900.<br />
I. N. 2147 Taschenuhr, Repetition, durchbrochenes Silbergehäuse, Werk sign.:<br />
Banger London, Stiege für 2 mal 6 Schläge (statt 1 bis 12), um 1770.<br />
um restitutionsfähige Objekte handelt, die an die Rechtsnachfolger von Emil Politzer<br />
auszufolgen sind.<br />
20 Uhren sind im Zuge der Kriegseinwirkungen verloren gegangen.<br />
Bei der Suche nach Rechtsnachfolgern von Emil Politzer ist es zunächst gelungen,<br />
seinen in Michigan, USA, lebenden Neffen, Siegfried Politzers Sohn, geb. am 24. Mai<br />
1919 in <strong>Wien</strong>, ausfindig zu machen. Der Neffe übersandte den Museen der Stadt <strong>Wien</strong><br />
am 24. Mai 2004 seine Geburtsurkunde, ein noch während der NS-Zeit verfasstes<br />
„Testament“ seines Vaters Siegfried Politzer, das als solches aber nicht rechtsgültig ist,<br />
da es keine Bestimmung eines Erben enthält, den Totenschein seines Vaters sowie die<br />
Geburtsurkunde seines Onkels Emil Politzer. Am 4. Oktober 2005 unterzeichnete der<br />
Sohn von Siegfried Politzer eine Haftungserklärung, in der er bestätigt, der einzige<br />
lebende Rechtsnachfolger nach seinem Vater zu sein.<br />
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