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Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

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<strong>Museum</strong>s am 1. August 1939: „Da mir in Durchführung der Judengesetze die seit 46<br />

Jahren innegehabte Wohnung aufgekündigt wurde, verfüge ich nicht mehr über den<br />

Raum für das Kunstwerk“, bot dem <strong>Museum</strong> eine Gipsgruppe von Viktor Tilgner „als<br />

Geschenk“ an und erhielt dafür einen „Anerkennungsbetrag“ von RM 100.- angewiesen.<br />

Am 16. Oktober 1939 meldeten sich Dr. Josef und seine Gattin Isabella Thenen, geb.<br />

am 23. Juli 1869 in Galatz, nach beider Geburtsland Rumänien ab, wo Dr. Josef<br />

Thenen, „angeblich verwitwet“, am 15. Jänner 1949 in Braila starb.<br />

Dr. Josef Thenens Vermögen verfiel „dem Reiche“, die Plastik von Viktor Tilgner ist<br />

noch im Historischen <strong>Museum</strong> vorhanden und sollte wohl trotz des erwähnten<br />

„Anerkennungspreises“ restituiert werden, da sie dem <strong>Museum</strong> seinerzeit nur aufgrund<br />

der politischen Umstände von Dr. Josef Thenen überlassen worden war:<br />

I. N.<br />

67.502<br />

Viktor Tilgner, Gladiator und besiegter Sklave, Gipsgruppe, H: 38 cm, B:<br />

60 cm, T: 44 cm, auf Postament mit Ebenholzfournier, Elfenbeinintarsia<br />

und Bronzebeschlägen, H: 104 cm, B: 69 cm, T: 51 cm<br />

Die Suche nach den Erben von Dr. Josef Thenen gestaltet sich äußerst schwierig: Das<br />

Heimatrollenblatt Dr. Josef Thenens verweist auf dessen Cousin, Rechtsanwalt Dr. Max<br />

Thenen, geb. am 20. November 1873 in Tysmienica, Polen, und es war auch Dr. Max<br />

Thenen, der die <strong>Wien</strong>er Ärztekammer 1949 über das Ableben von Dr. Josef Thenen<br />

informierte.<br />

Dr. Max Thenen starb, verwitwet, am 18. Februar 1959 und hinterließ einen Sohn, den<br />

1926 geborenen Ingenieur Heinz Robert Thenen, der 1956 in „London 25 Wood Side<br />

SW 19“ wohnte, aber 1970 nicht mehr unter dieser Adresse bekannt war.<br />

Auffallend ist, dass Dr. Max Thenen 1956 unter der Adresse <strong>Wien</strong> 9., Nussdorferstrasse<br />

30 wohnte und 1956 eine Frau Edith Thenen, <strong>Wien</strong> 9., Nussdorferstrasse 30 (!), beim<br />

Bundesdenkmalamt die Erlaubnis zur Ausfuhr etlicher Gemälde nach London<br />

beantragte.<br />

Bemerkenswert ist ferner, dass Dr. Max Thenen, bevor er in <strong>Wien</strong> 9., Nussdorferstrasse<br />

30 wohnte, ab Mai 1945 in <strong>Wien</strong> 8., Langegasse 76/12 gewohnt hatte, und 1938 ein<br />

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