Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
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3. 3. 7. Zusammenfassende Darstellung betreffend den Erwerb von Objekten aus<br />
der Sammlung Dr. Oskar Reichel durch die Städtischen Sammlungen,<br />
14. August 2003<br />
Der jüdische Kaufmann Dr. Oskar Reichel, geboren am 21. April 1869 in <strong>Wien</strong>, wohnte<br />
am 13. März 1938 gemeinsam mit seiner Ehefrau Malvine, geb. Kann, geboren am 1.<br />
April 1877, in <strong>Wien</strong> 19., Chimanistraße 11. Das Ehepaar Reichel hatte drei Söhne, Max,<br />
Hans und Raimund.<br />
Dr. Oskar Reichel verstarb am 7. Mai 1943 in <strong>Wien</strong>. Malvine Reichel wurde am 15.<br />
Jänner 1943 von den Nationalsozialisten in das KZ Theresienstadt deportiert. Nach<br />
1945 lebte sie wieder für kurze Zeit in <strong>Wien</strong>, ehe sie zu ihrem Sohn Dr. Hans Reichel<br />
nach New York übersiedelte, wo sie 1951 starb.<br />
Der am 22. April 1900 in <strong>Wien</strong> geborene Dr. Max Reichel wurde 1940 von den<br />
Nationalsozialisten ermordet.<br />
Dr. Hans Reichel, geboren am 8. Mai 1901 in <strong>Wien</strong>, der 1938 in <strong>Wien</strong> 1., Börsegasse<br />
12, als Arzt praktizierte, gelang die Flucht in die USA, wo er im April 1979 in Valmeyer,<br />
Illinois, starb.<br />
Der am 3. November 1904 in <strong>Wien</strong> geborene Ing. Raimund Reichel, am 13. März 1938<br />
bei seinen Eltern in <strong>Wien</strong> 19., Chimanistraße 11 wohnhaft, flüchtete vor den<br />
Nationalsozialisten zunächst nach Paraguay und lebte bis 1982 in Buenos Aires,<br />
Argentinien. 1982 kehrte er nach <strong>Wien</strong> zurück, wo er am 4. Dezember 1997 in <strong>Wien</strong><br />
19., Heiligenstädterstraße 175, starb.<br />
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich wurde die Firma „Kunst<br />
und Wohnung, Lorenz & Reichel GesmbH“ in <strong>Wien</strong> 1., Seilergasse 7, an der das<br />
Ehepaar Oskar und Malvine Reichel beteiligt und in der ihr Sohn Raimund als<br />
Geschäftsführer tätig war, ab November 1938 behördlich gesperrt und später<br />
zwangsliquidiert. Im Dezember 1938 musste Malvine Reichel die in ihrem Eigentum<br />
stehende Villa in <strong>Wien</strong> 19., Chimanistraße 11, verkaufen. Im Juli 1941 musste auch Dr.<br />
Oskar Reichel einen 3/8 Anteil an einem Mietshaus in <strong>Wien</strong> 1., Börsegasse 12, „mit<br />
Genehmigung der VVSt.“ veräußern.<br />
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