Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
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3. 2. 8. Ergänzung zur zusammenfassenden Darstellung vom 26. April 2004 und<br />
vom Oktober 2004 betreffend den Erwerb von Uhren aus der Sammlung Paul<br />
Schwarzstein durch das Uhrenmuseum der Stadt <strong>Wien</strong>, 26. September <strong>2006</strong><br />
Paul Schwarzstein, ein am 4. Juli 1873 geborener jüdischer Kaufmann, war am 13.<br />
März 1938 gemeinsam mit seiner Ehefrau Leopoldine Schwarzstein, geb. Schönfeld,<br />
geboren am 20. September 1882, in <strong>Wien</strong> 3., Matthäusgasse 8, wohnhaft. Das Haus<br />
stand im Eigentum von Leopoldine Schwarzstein.<br />
Paul Schwarzstein betrieb in <strong>Wien</strong> 2., Freilagergasse 4, einen Eisen- und<br />
Metallwarengroßhandel. Am 13. März 1938 waren dort auch seine beiden Töchter, die<br />
am 1. August 1908 in <strong>Wien</strong> geborene Julia Schwarzstein, verehelichte Lissiansky,<br />
später verehelichte Färber, später verehelichte Müller, sowie die am 4. Juni 1910 in<br />
<strong>Wien</strong> geborene Edith Schwarzstein, verehelichte Fischer, tätig.<br />
Infolge der Verfolgungsmaßnahmen gegen Juden nach der Machtübernahme der<br />
Nationalsozialisten in Österreich erlag Paul Schwarzstein am 15. Mai 1938 einem<br />
Herzinfarkt. Mit Einantwortungsurkunde des Amtsgerichtes Landstraße vom 31.<br />
Oktober 1938 wurden gemäß seiner letztwilligen Verfügung seine Ehefrau sowie seine<br />
beiden Töchter zu je einem Drittel in seinen Nachlass eingeantwortet.<br />
Leopoldine Schwarzstein wurde 1942 nach Minsk deportiert und mit Beschluss des<br />
LGfZRS vom 1. Juli 1948 mit dem 8. Mai 1945 für tot erklärt. Edith Fischer gelang im<br />
April 1939 mit ihrem Ehemann die Flucht nach Argentinien. Julia Müller überlebte die<br />
NS-Zeit als „U-Boot“ in <strong>Wien</strong>.<br />
Mit Einantwortungsurkunde des Bezirksgerichtes Innere Stadt-<strong>Wien</strong> vom 3. Dezember<br />
1949 wurden Julia Müller und Edith Fischer in den Nachlass ihrer Mutter Leopoldine<br />
Schwarzstein eingeantwortet.<br />
Nach den Angaben der Tochter von Paul Schwarzstein, Julia Müller, beschlagnahmte<br />
die Geheime Staatspolizei, möglicherweise aufgrund einer Anzeige, zwei Wochen nach<br />
der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich den Inhalt des Safes in der<br />
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