Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
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Ergänzende Darstellung, Oktober <strong>2006</strong><br />
Die <strong>Wien</strong>er Restitutionskommission gelangte in der Sitzung vom 30. September 2004<br />
einhellig zu der Ansicht, dass es sich bei dem Porträt von Franz Danhauser um einen<br />
restitutionsfähigen Kunstgegenstand handelt.<br />
Bezüglich der Suche nach Rechtsnachfolgern von Adele Graf regte die Kommission an,<br />
die Recherchen auf drei Brüder, die Adele Graf nach einer Mitteilung der IKG-<strong>Wien</strong><br />
hatte, zu konzentrieren.<br />
Ende August 2005 meldete sich eine Dame aus New York bei den Museen der Stadt<br />
<strong>Wien</strong> mit dem Hinweis, dass ihr am 12. März 2004 verstorbener Ehemann öfter von<br />
seiner Tante Adele Graf gesprochen habe. Der Name Adele Graf sei ihr nach<br />
Durchsicht des Berichtes der Museen der Stadt <strong>Wien</strong> an den <strong>Wien</strong>er Gemeinderat 2004<br />
aufgefallen.<br />
Die Dame gab an, dass sie und die Familie ihres Mannes 1938 vor den<br />
Nationalsozialisten aus Österreich flüchten konnten und erfolglos versucht hätten, in die<br />
Schweiz zu gelangen. Während es ihr gelang, 1940 über Belgien und England in die<br />
USA zu entkommen, blieb die Familie ihres Mannes zunächst in Belgien, bis sie<br />
schließlich im Frühjahr 1941 über Portugal die USA erreichte.<br />
Eine Schwester des Schwiegervaters der Dame flüchtete nach England. Der Sohn<br />
dieser Schwester lebt heute in Nottingham. Die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> haben Anfang<br />
Oktober mit ihm schriftlich Kontakt aufgenommen. Dieser Mann teilte den Museen der<br />
Stadt <strong>Wien</strong> im Jänner <strong>2006</strong> schriftlich mit, dass seine Mutter zwar eine sehr große<br />
Familie gehabt habe, unter anderem Brüder und eine Schwester, er aber keine<br />
Auskünfte über Adele Graf geben könne.<br />
Über den Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus<br />
konnte in Erfahrung gebracht werden, dass sowohl jene Dame aus New York, die sich<br />
im August 2005 bei den Museen der Stadt <strong>Wien</strong> gemeldet hatte, als auch ihr<br />
verstorbener Ehemann im Juni 2001 Anträge beim Allgemeinen Entschädigungsfonds<br />
eingebracht haben. Die Durchsicht dieses Aktenmaterials erbrachte jedoch keinerlei<br />
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