07.03.2013 Aufrufe

Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ergänzende Darstellung, Oktober <strong>2006</strong><br />

Da den Unterlagen des <strong>Museum</strong>s und den Werksverzeichnissen über Jacob von Alt<br />

keine Hinweise auf den ursprünglichen Eigentümer oder Verfügungsberechtigten zu<br />

entnehmen sind und sich auch keinerlei Anhaltspunkte auf dem Bild selbst befinden,<br />

gelangte die <strong>Wien</strong>er Restitutionskommission in der Sitzung vom 27. Oktober 2004<br />

einhellig zu der Ansicht, dass es sich bei dem Gemälde von Jacob von Alt, „<strong>Wien</strong> vom<br />

Schwarzenbergpalais aus, um 1820“, um einen restitutionsfähigen Kunstgegenstand<br />

handelt. Der Vermerk „aus Judenbesitz“ weise eindeutig auf einen<br />

Entziehungstatbestand hin.<br />

Bezüglich der sonstigen Ankäufe der Städtischen Sammlungen aus dem Dorotheum<br />

stellte die <strong>Wien</strong>er Restitutionskommission in der Sitzung vom 27. Oktober 2004 fest,<br />

dass sie das Datum der Erwerbung zwischen dem 13. März 1938 und dem 8. Mai 1945<br />

als einziges Indiz für eine Entziehung nicht für ausreichend hält, um eine<br />

Restitutionsfähigkeit anzunehmen.<br />

Die <strong>Wien</strong>er Restitutionskommission empfahl jedoch, die Liste mit den Erwerbungen aus<br />

dem Dorotheum auch nach Abschluss der Tätigkeit der Kommission im Internet zu<br />

belassen und neu zu adaptieren. Seit Oktober <strong>2006</strong> sind die auf der Liste der<br />

Erwerbungen aus dem Dorotheum angeführten Objekte auch auf der Kunstdatenbank<br />

des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus unter<br />

www.kunstrestitution.at abrufbar.<br />

3. 9. 4. Erwerbungen aus dem sonstigen Kunsthandel und Antiquariaten<br />

Seit dem 25. September 2003 veröffentlichen die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> auf ihrer<br />

Homepage eine Objektliste mit Beschreibungen jener von den Städtischen<br />

Sammlungen in der NS-Zeit aus dem Kunsthandel sowie aus Antiquariaten erworbenen<br />

ca. 550 Objekte, deren Eigentümer zum Zeitpunkt der nationalsozialistischen<br />

Machtübernahme im März 1938 nicht zweifelsfrei festgestellt werden konnten.<br />

Die Überprüfung von Erwerbungen aus dem Kunsthandel und aus Antiquariaten stellt<br />

ein zentrales Problemfeld der Provenienzforschung dar. Die Literatur und die<br />

217

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!