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Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

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Popper gestanden hatte. Dieses Gemälde wurde am 11. Jänner <strong>2006</strong> an die Erben von<br />

Franz und Melanie Popper restituiert.<br />

Das Ehepaar Popper lebte bis 5. Mai 1938 in <strong>Wien</strong>, meldete sich ab und flüchtete vor<br />

den Nationalsozialisten nach Brünn, wo es zunächst in Brünn, Radlas 5, und<br />

anschließend in Brünn, Bäckerstrasse 3-5, wohnhaft war.<br />

In der Vermögensanmeldung von Franz Popper, die sein <strong>Wien</strong>er Rechtsvertreter RA Dr.<br />

Richard Engländer, <strong>Wien</strong> 1., Jasomirgottstraße 5, am 14. August 1938 erstellte, ist<br />

unter anderem ein Gemälde, „Alt Rudolf, Stefanskirche“, mit einem Wert von S 1.500,--<br />

aufgelistet. Den Gesamtwert seiner Gemäldesammlung bezifferte Franz Popper mit<br />

S 7.000,-- = RM 4.667,66.<br />

Die Städtischen Sammlungen erwarben am 3. Februar 1939 (Eintragung im<br />

Inventarbuch) von der „Galerie L. T. Neumann“, <strong>Wien</strong> 1., Kohlmarkt 11, ein Ölgemälde,<br />

„Der Stephansplatz“ von Rudolf von Alt, um RM 13.000,--.<br />

I. N. 60.099 Gemälde, Rudolf von Alt, Der Stephansplatz, 1834, sign. u. dat.,<br />

Öl/Lwd., 58 x 68,5 cm, orig. Holzrahmen: 88 x 98 cm<br />

Das Gemälde soll ursprünglich aus der Sammlung Königswarter stammen und am 5.<br />

Februar 1914 in der Auktion der Kunsthandlung Wawra, <strong>Wien</strong> 1. Dorotheergasse 14,<br />

„Moderne Ölgemälde und Aquarelle aus Adels- und Privatbesitz“, versteigert worden<br />

sein.<br />

Die „Nordische Gesellschaft“ bemühte sich ab Frühjahr 1940, nach Ablauf des<br />

Mietvertrages, in Verhandlungen mit Karl Zwilling, dem Vertreter Franz Poppers, um die<br />

„Arisierung“ der Liegenschaft in <strong>Wien</strong> 4., Theresianumgasse 21a. Der Kaufvertrag<br />

konnte zunächst nicht abgeschlossen werden, da auf der Liegenschaft im dritten Rang<br />

eine Hypothek in der Höhe von RM 42.034,67 lastete, die am 13. Jänner 1938 aufgrund<br />

einer Wechselschuld Franz Poppers für den jüdischen Bankangestellten Paul Schneer<br />

verbüchert worden war. Diese Hypothek war am 15. Juni 1938 mit Erkenntnis der<br />

Geheimen Staatspolizei zu Gunsten des Landes Österreich bzw. später zu Gunsten des<br />

Deutschen Reiches-Finanzverwaltung eingezogen worden und wurde auf Weisung des<br />

Oberfinanzpräsidenten <strong>Wien</strong>-Niederdonau vom Finanzamt für Liegenschaften verwaltet.<br />

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