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Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

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Rosalia Chladek (1905-1995) 75 war eine sehr bekannte Tänzerin, die seit Ende der 20er<br />

Jahre internationale Karriere gemacht hatte und auch während des Nationalsozialismus<br />

in Deutschland sehr populär war. Sie war unter anderem Leiterin des Tanzinstitutes der<br />

Musikschule der Stadt <strong>Wien</strong> in der Johannesgasse 4b. Bei Rosalia Chladek deutet<br />

nichts darauf hin, dass sie während der NS-Zeit aus rassischen oder politischen<br />

Gründen verfolgt worden wäre.<br />

Das Gemälde „Rosalia Chladek mit einem Tanzpartner“ dürfte der Musikschule der<br />

Stadt <strong>Wien</strong> gehört haben, deren Tanzschule Rosalia Chladek leitete. Dafür spricht der<br />

Kleber auf der Rückseite mit der Adresse der Musikschule. Ein zweiter Kleber mit der<br />

Aufschrift „Wr. Neueste Nachrichten“ verweist auf einen „euphorischen“ Artikel in dieser<br />

Zeitung über einen Tanzabend von Rosalia Chladek im Deutschen Volkstheater in <strong>Wien</strong><br />

am 15. Mai 1944.<br />

Es ist anzunehmen, dass die Musikschule das Gemälde entweder an die<br />

„Kunsthandlung Deutsche Raumkunst“ verkaufte oder diese mit dem Verkauf<br />

beauftragte. Die Städtischen Sammlungen erwarben das Gemälde im November 1944.<br />

Umfangreiche Recherchen führten letztlich zum Ergebnis, dass es sich bei dem<br />

Gemälde „Rosalia Chladek mit einem Tanzpartner“ um keinen Restitutionsfall handeln<br />

dürfte. Es scheint daher angebracht, dieses Kunstobjekt als „unbedenkliche Erwerbung“<br />

einzustufen.<br />

3. 9. 4. 5. Zusammenfassende Darstellung betreffend den Erwerb eines<br />

Kunstobjektes aus dem Buch- und Kunstantiquariat Gilhofer & Ranschburg, <strong>Wien</strong><br />

1., Bognergasse 2, mit einem Ex Libris „Alfred Pfeiffer“durch die Städtischen<br />

Sammlungen, 8. Oktober 2004<br />

Die Städtischen Sammlungen erwarben laut Inventarbuch am 20. Februar 1941 vom<br />

Kunst- und Buchantiquariat Gilhofer & Ranschburg, <strong>Wien</strong> 1., Bognergasse 2, ein aus<br />

drei Bänden bestehendes Album von Alexandre de Laborde um den Kaufpreis von RM<br />

1250,--. Auf den drei roten Halbmaroquineinbänden befindet sich je ein Ex Libris „Alfred<br />

Pfeiffer“:<br />

75 Renate Wagner, Heimat bist du großer Töchter. Bedeutende Frauen und ihre Geschichte, <strong>Wien</strong> 1996, S. 199-202.<br />

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