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Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

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Titularprofessor ernannt. Von 1907 bis 1919 wirkte der Jurist als Professor an der<br />

Universität Czernowitz, wo er zeitweise auch Dekan war.<br />

Nach seiner erneuten Habilitation an der Universität <strong>Wien</strong> im Jahre 1920 übernahm er<br />

als ordentlicher Professor den Lehrstuhl für Zivilprozessrecht an der <strong>Wien</strong>er Universität,<br />

an der er bis 1938 Ordinarius war. Durch seine pointierte Glossierung<br />

höchstgerichtlicher Entscheidungen übte er in dieser Zeit auch maßgeblichen Einfluss<br />

auf die Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs aus. Nach dem „Anschluss“<br />

Österreichs floh der aus einer jüdischen Familie stammende Jurist in die USA, wo er bis<br />

zu seinem Tode an der Harvard School of Law tätig war. Aus seiner Feder stammen<br />

zahlreiche Werke vor allem zum österreichischen Zivilprozessrecht. 29<br />

In seinem Vermögensverzeichnis vom 30. Juni 1938 gab. Prof. Petschek unter Punkt III<br />

(Betriebsvermögen) seine „Bibliothek, zum größten Teil über österr. Recht, daher<br />

insoweit wertlos, weil nicht veräußerlich, im übrigen RM 600,--“ 30 an. Es ist denkbar,<br />

dass er seine Bibliothek bei der Flucht zurücklassen musste, von wo sie in den<br />

Antiquariatshandel kam.<br />

Georg Petschek war mit Ella, geb. Kornfeld (geb. am 22. Juni 1887 in Prag), verheiratet<br />

und hatte zwei Kinder. 31<br />

2.3.4.5. Zusammenfassender Bericht der <strong>Wien</strong>bibliothek im Rathaus über ein<br />

Buch mit dem Provenienzvermerk „Dr. Maximilian Weinberger“<br />

Beschreibung der Erwerbung<br />

Schlesinger, Wilhelm: Vorlesungen über Diät und Küche : ein Lehrbuch für Ärzte und<br />

Studierende / von Wilhelm Schlesinger. - Berlin : Urban & Schwarzenberg, 1917. - VIII,<br />

168 S. In Fraktur.<br />

29<br />

Österreichisches Biographisches Lexikon 1815 – 1950, Bd. 8: Petracic Franjo – Razun Matej. <strong>Wien</strong> 1983, S. 8 f.<br />

30<br />

Verzeichnis über das Vermögen von Juden nach dem Stand vom 27. April 1938, Nr. 4652 (ÖStA/AdR/Gruppe<br />

06/Vermögensverkehrsstelle).<br />

31<br />

Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 = International Biographical Dictionary of<br />

Central European Emigrés 1933-1945 / hrsg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research<br />

Foundation for Jewish Immigration, New York unter der Gesamtleitung von Werner Röder und Herbert A. Strauss,<br />

Bd. II/2. München 1983, S. 900; Mail der MA 8 an Mag. Mertens vom 29.9.<strong>2006</strong> (MA 8 – ME-4762/06).<br />

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