07.03.2013 Aufrufe

Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3. 3. 2. Zusammenfassende Darstellung betreffend den Erwerb eines Objektes aus<br />

der Sammlung Adele Duschnitz durch die Städtischen Sammlungen,<br />

30. September 2004<br />

Adele Duschnitz, geboren am 1. September 1856, verwitwet nach Fritz Duschnitz,<br />

wohnte am 13. März 1938 in <strong>Wien</strong> 1., Lichtenfelsgasse 7/II/6. Adele Duschnitz war nach<br />

der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich als Jüdin<br />

Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt. Am 28. August 1939 gelang ihr die Flucht nach<br />

England.<br />

Adele Duschnitz hatte eine Tochter, die am 1. Mai 1884 geborene Wally Duschnitz,<br />

verehelichte Strakosch-Feldringen, die 1970 gestorben ist. Ihre Wohnadresse 1938<br />

lautete <strong>Wien</strong> 18., Sternwartestraße 56.<br />

Die Tochter von Wally Strakosch-Feldringen und Enkelin von Adele Duschnitz,<br />

verwitwet nach dem am 9. August 1902 geborenen Sohn von Arthur Schnitzler, Heinrich<br />

Schnitzler, lebt heute 93jährig in <strong>Wien</strong>.<br />

Adele Duschnitz besaß laut Werkkatalog von Heinrich Fuchs über Emil Jakob Schindler<br />

ein Gemälde von Emil Jakob Schindler, Mühle in Plankenberg, welches sie 1931 der<br />

Österreichischen Galerie für eine große Landschaftsausstellung als Leihgabe zur<br />

Verfügung stellte.<br />

Die Städtischen Sammlungen erwarben laut Inventarbuch am 15. Jänner 1939 von der<br />

Galerie L. T. Neumann, <strong>Wien</strong> 1., Kohlmarkt 11, das Gemälde von Emil Jakob Schindler,<br />

Mühle in Plankenberg, um RM 3.600,--. Bei einer im Zuge der Provenienzforschung der<br />

Museen der Stadt <strong>Wien</strong> durchgeführten Untersuchung der Rückseiten sämtlicher in der<br />

NS-Zeit von der Vugesta, vom Dorotheum und aus dem Kunsthandel erworbenen<br />

Gemälde konnte festgestellt werden, dass sich auf der Rückseite des Bildes ein<br />

handschriftlicher Vermerk „Frau Duschnitz“ befindet.<br />

Bislang konnte nicht eruiert werden, wie das Gemälde in den Kunsthandel gelang.<br />

Anhand der Vermögensanmeldungen von Adele Duschnitz, Wally Strakosch-Feldringen<br />

und ihrer Tochter wird jedoch deutlich, dass die drei Frauen durch die<br />

142

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!