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Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

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Aus dem eingesehenen Aktenmaterial im Österreichischen Staatsarchiv, dem<br />

Bundesdenkmalamt und den nun neuerlich durchgesehenen<br />

Verlassenschaftsunterlagen im <strong>Wien</strong>er Stadt- und Landesarchiv geht nicht hervor, ob<br />

der Verkauf der Einrichtungsgegenstände aus dem Geymüller-Schlössel in <strong>Wien</strong> 18.,<br />

Khevenhüllerstraße 2, in einem unmittelbaren Zusammenhang mit<br />

Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten stand.<br />

Ob die Einrichtungs- bzw. Kunstgegenstände aus der Villa in <strong>Wien</strong> 18.,<br />

Khevenhüllerstraße 2, im Dezember 1938 im Dorotheum zur Versteigerung gebracht<br />

worden sind, um, wie in den Vermögensanmeldungen der meisten Familienmitglieder<br />

angegeben wurde, keine diskriminierenden Abgaben, sondern unabhängig von der<br />

Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich aufgelaufene Nachlassschulden<br />

im Zusammenhang mit dem Konkurs Isidor Mautners bzw. Verbindlichkeiten im<br />

Zusammenhang mit der Auflösung des Haushalts nach dem Tod Jenny Mautners zu<br />

begleichen, vermochte die einzige noch lebende direkte Erbin nach Isidor und Jenny<br />

Mautner ebensowenig zu beantworten, wie die von den Museen der Stadt <strong>Wien</strong><br />

befragten Familienmitglieder. Ihren Aussagen zufolge können auch keine weiteren<br />

Mitglieder der Familie Mautner Auskünfte geben. Auch dürften keine Unterlagen mehr<br />

vorhanden sein.<br />

Allerdings gaben einige Familienmitglieder zu bedenken, dass der Versteigerungserlös<br />

möglicherweise zur Flucht der Familie verwendet wurde, womit ein NS-Zusammenhang<br />

gegeben erscheint. Käthe Breuer, Marie Kalbeck, Lorenz Mautner, Konrad Michael<br />

Mautner und dessen Schwester mussten ins Ausland flüchten, Stephan Mautner wurde<br />

1944 nach seiner Flucht nach Ungarn in einem Zwangslager ermordet. Weiters seien<br />

Versteigerungen von Kunstgegenständen aus dem Eigentum von NS-Verfolgten tief<br />

unter dem Wert der Gegenstände vorgenommen worden. Ein Vergleich mit damaligen<br />

Schätzlisten würde dies beweisen.<br />

Bezüglich jener Einrichtungs- bzw. Kunstgegenstände, welche die Städtischen<br />

Sammlungen am 9. und 10. Dezember 1938 im Dorotheum erworben haben<br />

I. N. 59.583/<br />

1, 2b<br />

2 Lehnstühle, Biedermeier<br />

I. N. 59.586 Vitrine, Biedermeier<br />

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