Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

(Siegmund Glesinger) 51 sowie in dem Kapitel 3. 3. unter dem Punkt 3. 3. 3. (Adele
Graf) 52 .
In der Sitzung vom 19. Oktober 2004 gelangte die Wiener Restitutionskommission
einhellig zu der Ansicht, dass es sich bei den Erwerbungen der Städtischen
Sammlungen von der Vugesta allgemein um restitutionsfähige Kunstgegenstände
handelt.
Die 144 Vugesta-Erwerbungen der Städtischen Sammlungen, bei denen keine
Hinweise auf die ehemaligen Eigentümer zu finden waren, werden in Entsprechung des
Beschlusses des Wiener Gemeinderates vom 29. April 1999 dem Nationalfonds der
Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus zu übergeben sein. Die
Objektliste wird vorderhand weiterhin auf der Homepage der Museen der Stadt Wien
sowie neuerdings, seit Oktober 2006, auf der Kunstdatenbank des Nationalfonds für
Opfer des Nationalsozialismus unter www.kunstrestitution.at veröffentlicht.
3. 9. 2. Erwerbungen von Prof. Julius Fargel
(Gemälderestaurator der Städtischen Sammlungen
und Gemälde-Schätzmeister der Vugesta)
Schon in der Anfangsphase der Provenienzforschung in den Museen der Stadt Wien fiel
ein undatiertes, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus 1947
stammendes, mit „Fargel“ unterschriebenes Blatt deshalb auf, weil sich dessen
Verfasser darin gar sosehr selbst gelobt hatte. 53
Es soll auch gar nicht bestritten werden, dass sich Julius Fargel als Gemälderestaurator
berufliche Verdienste erwarb, indem er beispielsweise unzählige Bilder gut restaurierte.
Hier geht es darum, zu dokumentieren, welche Rolle Julius Fargel im Zusammenhang
mit dem nationalsozialistischen Kunstraub spielte, weil die Provenienz der Erwerbungen
der Städtischen Sammlungen aus der NS-Zeit zu überprüfen ist und weil die Rolle der
51 Siehe S. 123 ff.
52 Siehe S. 146 ff.
53 Siehe Museen der Stadt Wien, Mappe „Restaurierungen Prof. Julius Fargel 1943-50“.
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