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Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

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Staatspolizei beschlagnahmte im <strong>Wien</strong>er Atelier von Max Pollak über 1000 Gemälde<br />

von seiner Hand, eine Stoff- und Silbersammlung, Möbel und eine wertvolle<br />

Briefmarkensammlung. Auch die bei der Spedition Bäuml bereits für die Ausfuhr<br />

eingelagerten Sachwerte wurden von der Vugesta (Verwertungsstelle für jüdisches<br />

Umzugsgut der Gestapo) beschlagnahmt und im Dorotheum zur Versteigerung<br />

gebracht.<br />

Spätestens mit der 11. Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom November 1941,<br />

welche das Vermögen von Juden, die sich im Ausland befanden, zugunsten des<br />

Deutschen Reiches für verfallen erklärte, verloren Max und Friederike Pollak ihr<br />

gesamtes im Inland befindliches Hab und Gut.<br />

Am 1. September 1941 erwarben die Städtischen Sammlungen von der Gestapo aus<br />

„beschlagnahmten Sachwerten“ die Radierung „Am Alserbach“ von Max Pollak, am 18.<br />

September 1941 ebenfalls aus „beschlagnahmten Sachwerten“ die Radierung<br />

„Karlskirche“ von Max Pollak.<br />

Max Pollak versuchte 1956 über das BDA die Rückstellung seiner entzogenen Bilder zu<br />

erwirken. Das Dorotheum verweigerte jedoch jegliche Auskunft über die Erwerber der in<br />

zahlreichen Auktionen versteigerten Gemälde mit dem Argument, dass es nach Ablauf<br />

der Antragsfrist des Dritten Rückstellungsgesetzes, welches eine Auskunftspflicht<br />

vorgesehen hatte, nunmehr wieder zur Verschwiegenheit verpflichtet sei.<br />

Am 12. März 2003 stellte die in den USA lebende Erbin nach Max Pollak, Dorothy M.,<br />

mehrere Anträge beim „Allgemeinen Entschädigungsfonds für Opfer des<br />

Nationalsozialismus“, die auch sämtliche entzogene Gegenstände, Bilder und<br />

Sammlungen aus dem Atelier von Max Pollak miteinschlossen.<br />

Am 21. Jänner 2005 beantragte die Tochter dieser Erbin beim <strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong> die<br />

Rückstellung der Radierung „Am Alserbach“ von Max Pollak, die sich seit 27.<br />

September 2001 auf der im Internet veröffentlichten „Vugesta-Liste“ des <strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong>s<br />

befindet, sowie sämtliche in der NS-Zeit erworbenen Gemälde des Künstlers.<br />

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