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Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

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Zahlreich sind auch weiterhin die direkten Anfragen von sonstigen Provenienzforschern,<br />

Internet-usern und Zeitungslesern, ein Zeichen dafür, dass die erweiterten<br />

Publizitätsmaßnahmen 79 Wirksamkeit entfalten. Von den direkt erfolgten, konkreten<br />

Hinweisen wäre als Beispiel anzuführen, dass sich eine in New York lebende Dame<br />

nach Durchsicht der Internetseiten mit der Behauptung an die Museen der Stadt <strong>Wien</strong><br />

gewendet hat, ihr im Vorjahr verstorbener Ehemann habe öfters von einer Verwandten<br />

namens Adele Graf erzählt. Derzeit überprüfen die Museen der Stadt <strong>Wien</strong>, ob es sich<br />

um jene Adele Graf handelt, von der während der NS-Zeit Kunstobjekte in die Bestände<br />

des Hauses gelangt sind. Im Juli <strong>2006</strong> nahm ein in Prag lebender Mann Kontakt mit den<br />

Museen der Stadt <strong>Wien</strong> auf. Sein Großvater hatte von Adele Graf vor ihrer Flucht vor<br />

den Nationalsozialisten eine Prager Liegenschaft erworben, die ihm dann selbst<br />

entzogen wurde. Der Enkel ist nun wegen eines Rückstellungsantrages auf der Suche<br />

nach Rechtsnachfolgern von Adele Graf, da ihm sämtliche Urkunden über den Ankauf<br />

fehlen. Die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> haben nach Einholung eines beiderseitigen<br />

Einverständnisses eine Verbindung zwischen der in New York lebenden Dame und dem<br />

in Prag lebenden Mann hergestellt und erwarten sich dadurch Aufschlüsse bei der<br />

Erbensuche.<br />

3. 11. Nationale und internationale Kooperation<br />

Die dem Bundesgesetz vom 4. Dezember 1998 über die Rückgabe von<br />

Kunstgegenständen aus den österreichischen Bundesmuseen und Sammlungen<br />

(„Kunstrückgabegesetz 1998“) gemäß eingesetzte Kommission für<br />

Provenienzforschung, deren Koordinierung und Leitung im Bundesdenkmalamt etabliert<br />

wurde, wo die umfangreichsten Archivmaterialien zu Kunstraub und Restitution<br />

vorhanden sind, bildet den zentralen Anknüpfungspunkt der nationalen<br />

Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bundes- aber auch Landesmuseen. Seit<br />

Frühjahr 2000 nehmen der Restitutionsbeauftragte der Museen der Stadt <strong>Wien</strong>, Dr.<br />

Peter Eppel, sowie MMag. Dr. Michael Wladika als Gäste an den Sitzungen der<br />

Kommission für Provenienzforschung teil. Von den mehr als 350 Anfragen nach in der<br />

NS-Zeit geraubter Kunst, die die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> seit 1998 beantwortet haben,<br />

79 Siehe Kapitel 3. 12., S. 253 ff.<br />

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