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Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

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gelungen, einen Nachweis zu erbringen, dass Benno Moser die auf seiner Liste<br />

angeführten Kunstgegenstände entzogen hatte. 47<br />

Die Werksverzeichnisse von Fritz Novotny / Johannes Dobai, und Alice Strobl geben<br />

zur Provenienz der beiden Zeichnungen von Gustav Klimt lediglich die Auktion des<br />

Dorotheums 1942 an bzw. weisen das Historische <strong>Museum</strong> als Eigentümer aus. 48<br />

Die <strong>Wien</strong>er Restitutionskommission gelangte in der Sitzung vom 15. Oktober 2002<br />

einhellig zu der Ansicht, dass hinsichtlich der beiden Klimt-Zeichnungen eine eindeutige<br />

Zuordnung in die Sammlung Rieger derzeit nicht möglich ist und regte an, weitere<br />

Erhebungen anzustellen.<br />

Das <strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong> konzentrierte sich dabei auf den Bleistiftvermerk „Aus Sammlung<br />

Dr. Rieger“, die sich laut einer Anmerkung im Inventarbuch des Historischen <strong>Museum</strong>s<br />

rückwärts auf der Kreidezeichnung von Gustav Klimt, Studie zum Universitätsfresko<br />

„Die Medizin“, befunden haben soll, heute aber nicht mehr vorhanden ist.<br />

Sollte dieser Bleistiftvermerk später ausradiert worden sein, so ist seine<br />

Ersichtlichmachung mit den derzeit vorhandenen technischen Mitteln jedenfalls nicht<br />

mehr möglich. Laut Mag. Gertrude Wieser, Restauratorin des <strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong>s, können<br />

Spuren von gelöschter Tinte mittels komplizierter Verfahren wieder zum Vorschein<br />

gebracht werden, bei der Verwendung von Bleistiften stellen sich diese Methoden<br />

jedoch als aussichtslos heraus. Diese Ansicht wurde auch von Prof. Mag. Karin<br />

Troschke vom Institut für Papierrestaurierung in <strong>Wien</strong> Schönbrunn bestätigt.<br />

Die <strong>Wien</strong>er Restitutionskommission hat in der Sitzung vom 19. April 2005 hinsichtlich<br />

des Kompositionsentwurfes von Gustav Klimt zur „Philosophie“ (I. N. 71.506), die von<br />

den Städtischen Sammlungen am gleichen Tag wie die Studie zum Universitätsfresko<br />

„Die Medizin“ im Dorotheum erworben worden war, aber keinerlei Hinweise auf einen<br />

früheren Eigentümer aufweist, angeregt, dieses Objekt in die Verzeichnisse der<br />

47 Dazu sind die Angaben auf der Liste bezüglich der Zeichnung von Gustav Klimt „Stehende Frau“ und zweier<br />

Ölgemälde von Egon Schiele, „Kierling“ und „Sitzende Knaben“, zu ungenau. Bezüglich des Ölgemäldes von Anton<br />

Faistauer, Max Reinhardt, konnte lediglich festgestellt werden, daß Franz Fuhrmann im Werkverzeichnis, Anton<br />

Faistauer. 1887 - 1930, Salzburg 1972, S. 163, den Besitzer als „unbekannt“ angibt.<br />

48 Fritz Novotny / Johannes Dobai, Gustav Klimt, <strong>Wien</strong> 1975, Nr. 105 und Nr. 112, S. 34, S. 314 und S. 318.<br />

Alice Strobl, Gustav Klimt. Die Zeichnungen 1878 - 1903, o. O., o. J., Kat. Nr. 558 und 477, S. 154 und S. 180.<br />

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