Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Von diesen „personenbezogenen“ Fällen abgesehen, hat die Kommission hinsichtlich<br />
144 Vugesta-Ankäufen und mehr als 200 Erwerbungen von Julius Fargel aus der Zeit<br />
zwischen März 1938 und Mai 1945, deren ehemalige Eigentümer nicht festgestellt<br />
werden konnten, die Empfehlung abgegeben, die Objekte zu restituieren.<br />
In sechs Fällen, die der Kommission vorgelegt wurden (Univ. Prof. Dr. Victor Blum:<br />
Aquarell Josef Kriehuber; Gottfried Eissler, Otto Jahn, Familie Mautner: Erwerbungen<br />
aus dem Dorotheum; Gustav Pollak, Ernst M. Steiner), konnte noch nicht eindeutig<br />
geklärt werden, ob es sich um Restitutionsfälle handelt. Die Recherchen werden hier<br />
fortgesetzt.<br />
In einem „personenbezogenen“ Fall (Franz und Melanie Popper: Gemälde Rudolf von<br />
Alt, Stephansplatz), der der Kommission vorgelegt wurde, hat diese festgestellt, dass<br />
der Kunstgegenstand, welcher aus dem Kunsthandel erworben worden ist, derzeit<br />
keiner Person zuordenbar ist. Der Gegenstand wird nunmehr auf der Liste der<br />
„verdächtigen“ Erwerbungen aus dem sonstigen Kunsthandel und aus Antiquariaten<br />
geführt.<br />
In einem Fall (Arthur Hirschberg), der der Kommission vorgelegt wurde, hat diese<br />
festgestellt, dass es sich um keinen Restitutionsfall handelt.<br />
Die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> haben ausführliche Beschreibungen von 148 bei der<br />
Vugesta (Verwaltungsstelle für jüdisches Umzugsgut der Gestapo), 990 beim<br />
Dorotheum, etwa 550 aus dem sonstigen Kunsthandel und aus Antiquariaten, 14 von<br />
öffentlichen Stellen sowie 212 von Julius Fargel (Gemälderestaurator der Städtischen<br />
Sammlungen und Gemälde-Schätzmeister der Vugesta) erworbenen Objekten, deren<br />
Eigentümer zum Zeitpunkt der nationalsozialistischen Machtübernahme im März 1938<br />
nicht zweifelsfrei festgestellt werden konnten, auf ihrer Homepage im Internet und seit<br />
Oktober <strong>2006</strong> auf der Kunstdatenbank des Nationalfonds für Opfer des<br />
Nationalsozialismus unter www.kunstdatenbank.at veröffentlicht, weil anzunehmen ist,<br />
dass ein Teil dieser Objekte aufgrund nationalsozialistischer Verfolgungsmaßnahmen<br />
den Besitzer gewechselt hatte.<br />
49