Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Wie die Kunstgegenstände Otto Jahns in den Kunsthandel bzw. ein Kunstgegenstand<br />
mit dem Vermerk „Jahn“ in das Dorotheum gelangt sind, konnte nicht festgestellt<br />
werden. Da das Ehepaar Jahn kinderlos verstorben ist, scheinen auch die Aussichten,<br />
von den Rechtsnachfolgern weitere Aufschlüsse zu erhalten, sehr gering zu sein.<br />
Es ist vorstellbar, dass Rosa Maria Malvine Jahn die NS-Zeit in der sogenannten<br />
„Schutzehe“ mit ihrem „arischen“ Ehemann Otto Jahn in <strong>Wien</strong> überlebte. Jedenfalls<br />
deutet nichts auf eine Flucht des Ehepaares hin. Die Wohnadresse <strong>Wien</strong> 6.,<br />
Gumpendorferstraße 80/3 blieb während der NS-Zeit und nach 1945 unverändert.<br />
Otto Jahn war zwar „Arier“, könnte aber gezwungen gewesen sein, seine Sammlung<br />
beispielsweise zur Begleichung diskriminierender Abgaben für seine jüdische Frau<br />
aufzulösen, wobei ein Verkauf an das Antiquariat Hinterberger bzw. an das Dorotheum<br />
in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Machtergreifung des<br />
Nationalsozialismus in Österreich gestanden sein könnte.<br />
Eindeutig lässt sich weder feststellen, ob die vom Antiquariat Hinterberger bzw. das<br />
vom Dorotheum angekaufte Objekt tatsächlich von dem am 19. März 1877 geborenen<br />
Otto Jahn stammten, noch ob deren Verkauf an das Antiquariat Hinterberger bzw. an<br />
das Dorotheum tatsächlich mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten in<br />
Österreich in einem unmittelbaren Zusammenhang stand.<br />
Die <strong>Wien</strong>er Restitutionskommission wird um eine Stellungnahme zu der Frage ersucht,<br />
ob es sich bei den vom Antiquariat Hinterberger angekauften Kunstgegenständen<br />
68.901 Bleistiftzeichnung, Johann Adam Klein, Auf dem Schuhmarkt, Rückseite:<br />
Ziegenbock, Köpfe, 1813, nicht sign., dat., 14,3 x 22,3 cm, 2 Stempel:<br />
Aus Sammlung O. Jahn, Rundstempel mit Monogramm WKD<br />
68.902 Federzeichnung, Johann Adam Klein, „Bei der Cavallerie-Kaserne an der<br />
Donau in <strong>Wien</strong>“, 1812, sign. u. dat., 14,6 x 20,4 cm, Stempel: Aus<br />
Sammlung O. Jahn<br />
68.903 Bleistiftzeichnung, Johann Adam Klein, Österreichisches Fuhrwerk,<br />
Rückseite: Pferde, 1814, monogrammiert u. dat., 13,3 x 20,8 cm<br />
68.904 Bleistiftzeichnung, Johann Adam Klein, Umgebrochener Praterbaum,<br />
Rückseite: eigenhändige Widmung an Christoph Zwinger datiert 8.<br />
September 1834, 1817, sign. u. dat., 17,7 x 24,1 cm, Stempel: Aus<br />
Sammlung O. Jahn<br />
221