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Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

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allem hinsichtlich der Provenienz der Sammlung. Gleichzeitig sollte gemeinsam mit der<br />

Anlaufstelle der IKG-<strong>Wien</strong> geprüft werden, ob auch andere frühere Eigentümer mit dem<br />

Namen „Ernst M. Steiner“ in Frage kommen können. Seither erwies sich die Prüfung<br />

der Scheidungsunterlagen im <strong>Wien</strong>er Stadt- und Landesarchiv als unergiebig, und die<br />

Unterlagen der Anlaufstelle der IKG-<strong>Wien</strong> förderten nur den bereits bekannten Ernst<br />

Martin Steiner zutage.<br />

Im Juli 2005 haben die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> den Verlassenschaftsakt der am 13. Juli<br />

1993 verstorbenen Witwe von Ernst Martin Steiner zur Ansicht erhalten. In einem am<br />

12. August 1993 aufgenommenen Schätzgutachten des Inventars der früheren<br />

gemeinsamen Wohnung mit Ernst Martin Steiner scheinen zahlreiche Aquarelle und<br />

Ölgemälde, darunter von E. Granner und Alexander Bensa, auf.<br />

Die Abhandlung der Verlassenschaft gestaltete sich äußerst schwierig. Da die Witwe<br />

von Ernst Martin Steiner kein Testament hinterlassen hatte, kam gesetzliches Erbrecht<br />

zur Anwendung. Im Jänner 1994 stellten Verwandte aus Schweden, Ludwigshafen und<br />

Tirol Ansprüche auf den Nachlass, die aber vom Gericht nicht anerkannt wurden. Als<br />

immer höhere Forderungen gegenüber der Verlassenschaft geltend gemacht wurden,<br />

erklärte das Verlassenschaftsgericht das Verfahren schließlich im September 1995<br />

infolge Erschöpfung des Nachlasses für beendet und antwortete niemanden ein. Laut<br />

Auskunft von Notar Dr. Harald Wimmer, Mitglied der <strong>Wien</strong>er Restitutionskommission,<br />

sind die gesetzlichen Erben nun in der Linie eines Onkels und einer Tante der Witwe<br />

von Ernst Martin Steiner zu suchen. Die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> setzen diese<br />

Erbensuche fort, da sie sich von einem Rechtsnachfolger, der Ernst Martin Steiner<br />

gekannt haben könnte, Aufschlüsse über das Schicksal seiner Kunstsammlung<br />

während der NS-Zeit erhoffen.<br />

So haben die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> im Herbst 2005 die Suche nach<br />

Rechtsnachfolgern auch auf den am 2. Mai 1886 geborenen Dr. Ernst Steiner<br />

ausgedehnt. Dr. Ernst Steiner, der während der NS-Zeit als Jude verfolgt worden ist,<br />

sind, wie aus der Kartei der Vugesta hervorgeht, als einzigem mit einem solchen<br />

Namen Kunstgegenstände von der Vugesta geraubt worden. Aufgrund dieser Tatsache<br />

scheint auch ein Zusammenhang mit Julius Fargel gegeben.<br />

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