07.03.2013 Aufrufe

Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Im Juni 1952 bot Grete Kohn-Knoll den Museen der Stadt <strong>Wien</strong> das Porträt Max<br />

Pallenberg von Malva Schalek zum Kauf an. Die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> erwarben das<br />

Bild am 8. Juli 1952 um den Kaufpreis von S 800,--.<br />

Lisa Fittko, am 23. August 1909 geboren, flüchtete vor den Nationalsozialisten aus<br />

<strong>Wien</strong> über die Tschechoslowakei, Schweiz, Holland, Frankreich nach Kuba und lebte ab<br />

1948 in Chicago. Im April 1982 unternahm sie gemeinsam mit ihrer Nichte eine<br />

einwöchige Reise nach <strong>Wien</strong> mit dem Ziel, Grete Kohn-Knoll und vor allem die Bilder<br />

von Malva Schalek ausfindig zu machen. Im ehemaligen Atelier von Malva Schalek<br />

trafen sie auf die frühere Haushälterin von Malva Schaleks Tante Emma Richter, Klara<br />

und ihre Schwester Irma, die dort seit der NS-Zeit lebten.<br />

Lisa Fittko vermutete in einem von der Reise angefertigten Bericht, dass sich die<br />

Haushälterin Klara und ihre Schwester die Möbel und den übrigen Hausrat von Malva<br />

Schalek angeeignet hatten, zumal Irma 1939 einen Nationalsozialisten geheiratet hatte,<br />

der sich laut den Briefen von Grete Kohn-Knoll seine „arisierte“ Wohnung mit Malva<br />

Schaleks Besitztümern ausgestattet hatte. Beide Schwestern versicherten jedoch, dass<br />

Grete Kohn-Knoll die Bilder von Malva Schalek an sich gebracht und berichtet habe,<br />

dass sie das Porträt Max Pallenberg nicht verkauft, sondern den Museen der Stadt<br />

<strong>Wien</strong> gleichsam als späte Auszeichnung für Malva Schalek geschenkt hatte.<br />

Bei einem anschließenden Besuch in den Museen der Stadt <strong>Wien</strong> wurde Lisa Fittko und<br />

ihrer Nichte das Porträt Max Pallenberg gezeigt. Ein zweites Gemälde von Malva<br />

Schalek, das 1909 entstandene Bild „Salon von Katharina Schratt“, das sie ebenfalls<br />

besichtigten, war von den Museen der Stadt <strong>Wien</strong> am 22. August 1950 als Widmung<br />

von Legationsrat Anton Kiss, dem Sohn von Katharina Schratt-Kiss, erworben worden.<br />

Diese Erwerbung ist als unbedenklich einzustufen.<br />

Es ist Lisa Fittko und ihrer Nichte anlässlich ihrer <strong>Wien</strong>-Reise nicht gelungen, Grete<br />

Kohn-Knoll und die übrigen Bilder von Malva Schalek ausfindig zu machen.<br />

Grete Kohn-Knoll starb 1991 in <strong>Wien</strong>. Ihre Urne wurde am 24. April 1991 neben der<br />

Urne von Malva Schaleks 1927 verstorbener Mutter Balduine Schnitzer unter einem<br />

Gedenkstein für Malva Schalek am Urnenhain Simmering beigesetzt.<br />

74

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!