Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

Am 18. April 1946 gab Franz Gross, Verwalter der „Gesellschaft zur Verwertung und
Verwaltung von Vermögenschaften“, Wien, gegenüber der Finanzlandesdirektion für
Wien, Niederösterreich und Burgenland, Dienststelle für Vermögenssicherungs- und
Rückstellungsangelegenheiten, an, dass sich mehrere Gemälde aus dem „Besitze von
Franz und Mela Popper, ehemals wohnhaft Wien 4., Theresianumgasse 21a,“ in der
„treuhändigen Verwahrung der Gesellschaft“ befinden. Die Bilder seien am 30. April
1938 beschlagnahmt worden und mit Schreiben der Geheimen Staatspolizei vom 29.
Februar 1944 an den Oberfinanzpräsidenten Wien-Niederdonau freigegeben worden.
Franz Gross ersuchte um Ausforschung des diesbezüglichen Aktes, „da die derzeit in
der Schweiz sich befindlichen ehemaligen Besitzer an die Gesellschaft die Ausfolgung
der Gegenstände verlangen, die Gesellschaft dieselben ohne rechtliche Grundlage
nicht ausfolgen will“.
Unter den Bildern, die Franz Gross anführte und die in einem Amtsvermerk der
Finanzlandesdirektion aufgenommen wurden, befand sich auch ein Gemälde, „Rudolf
von Alt, Stephansdom“.
Zum Vergleich:
I.) Franz Popper gab in seinem Ansuchen an das Bundesdenkmalamt um
Ausfuhrbewilligung seiner Gemäldesammlung vom 26. April 1938 folgende Bilder an:
"1 Waldmüller, Familienbild
1 Eybl, 2 Figuren im Kahn
1 Alt, Stefanskirche, Öl
2 Aquarellskizzen Peter Fendi
1 Autogramm Goethe
1 Aquarell Figurenskizze R. Alt
2 Aquarellporträts (Pendants) von L. Fischer, 1852
1 Öl Obststilleben
1 Öl Hunde
1 Öl Herrenbildnis
1 Öl dekorativer Akt
1 Öl Mädchen in Tracht
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