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Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

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vorlegen, das ihren Restitutionsbemühungen mehr Publizität verschafft und ein Thema<br />

abdeckt, zu dem es bislang kaum vergleichbare Literatur gibt.<br />

4. Zusammenfassung<br />

Mit Beschluss des Gemeinderates vom 29. April 1999 hat sich die Stadt <strong>Wien</strong><br />

verpflichtet, jene Kunst- und Kulturgegenstände aus den Museen, Bibliotheken,<br />

Archiven, Sammlungen und sonstigen Beständen der Stadt, die von Verfolgten des<br />

Nationalsozialismus stammen, unentgeltlich an die ursprünglichen Eigentümer oder<br />

deren Rechtsnachfolger zu übereignen. 81 Dieser Beschluss ist analog zur Rückgabe<br />

von Kunst- und Kulturgegenständen auf Bundesebene zu sehen, schließt aber<br />

zusätzlich die aktive Suche nach möglichen rechtmäßigen Erben ein. Die Museen der<br />

Stadt <strong>Wien</strong> sowie die <strong>Wien</strong>bibliothek im Rathaus haben seit 1999 eine sehr intensive<br />

Provenienzforschung betrieben und insgesamt acht externe Experten beschäftigt.<br />

Darüber hinaus haben beide Institutionen auf vier Kontinenten eine aktive Erbensuche<br />

betrieben, die außerordentlich aufwendig war und in vielen Fällen zum Erfolg führte.<br />

Provenienzforschung, Erbensuche und Tätigkeit der Restitutionskommission erfolgten<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des<br />

Nationalsozialismus sowie der Israelitischen Kultusgemeinde <strong>Wien</strong>.<br />

Die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> haben seit 1999 etwa 24.300 fragliche Erwerbungen<br />

systematisch auf ihre Rechtmäßigkeit überprüft. In diesem Zusammenhang wurden die<br />

Akten des Hauses und Hunderttausende Dokumente in in- und ausländischen Archiven<br />

durchforstet.<br />

Die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> haben bereits etwa 2.880 Objekte, das ist der Großteil der<br />

zu restituierenden Kunstgegenstände und stammt aus 32 Sammlungen bzw.<br />

Sammlungsteilen, den ehemaligen Eigentümern bzw. deren Rechtsnachfolgern<br />

zurückgegeben. Darunter befinden sich im Berichtszeitraum beispielsweise eine<br />

Zeichnung von Gustav Klimt, „Studie zum Universitätsfresko Die Medizin“, aus der<br />

81 Beschluss des Gemeinderates der Bundeshauptstadt <strong>Wien</strong> vom 29. April 1999, Amtsblatt der Stadt <strong>Wien</strong>, Nr.<br />

30/1999, über die Rückgabe von Kunst- und Kulturgegenständen aus den Museen, Bibliotheken, Archiven,<br />

Sammlungen und sonstigen Beständen der Stadt <strong>Wien</strong><br />

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