07.03.2013 Aufrufe

Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der in Prag lebende Sohn von Dr. Robert Schalek wurde von den Museen der Stadt<br />

<strong>Wien</strong> am 15. Februar <strong>2006</strong> bezüglich vorhandener Erbunterlagen angeschrieben, ist<br />

aber nach Auskunft von Familienmitgliedern zu betagt, um zu antworten.<br />

Die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> sind derzeit bemüht, über die älteste Tochter von Prof. Dr.<br />

Hans und Eva Ekstein, die sich als eine Erbin ihrer Tante Lisa Fittko ausgegeben hat,<br />

Dokumente ihrer Familie zu bekommen, die eine Rechtsnachfolge nach Malva Schalek<br />

eindeutig beweisen.<br />

Ergänzende Darstellung, Oktober <strong>2006</strong><br />

Die <strong>Wien</strong>er Restitutionskommission gelangte in der Sitzung vom 11. April <strong>2006</strong> zu der<br />

einhelligen Ansicht, dass diesem Fall keine typische Entziehungshandlung während der<br />

Jahre 1938 bis 1945 zugrunde liegt, sondern Malva Schalek ihr Eigentum (Atelier,<br />

Wohnung, Bilder) Grete Kohn-Knoll in einer Notsituation anvertraut hat und diese erst<br />

nach Kriegsende (1952), durch den aufragswidrigen Verkauf des Gemäldes von Malva<br />

Schalek, Porträt Max Pallenberg, an die Museen der Stadt <strong>Wien</strong>, einen<br />

Gewahrsamsbruch vollzogen hat. Im Hinblick darauf, dass die Museen der Stadt <strong>Wien</strong><br />

ohne diese Vorgeschichte nicht in den Besitz des Bildes gekommen wären, hielt es die<br />

Kommission jedoch für angebracht, dass das Gemälde aus moralischen Erwägungen<br />

an die Rechtsnachfolger von Malva Schalek restituiert wird.<br />

Die Kommission regte an, die Erbensuche fortzusetzen und darüber einen weiteren,<br />

ergänzenden Bericht zu erstellen.<br />

Laut Auskunft der MA 8, <strong>Wien</strong>er Stadt- und Landesarchiv, wurde kein Todeserklärungs-<br />

bzw. Verlassenschaftsverfahren nach Malva Schalek durchgeführt.<br />

Eine von den Museen der Stadt <strong>Wien</strong> im Juni <strong>2006</strong> an das zuständige Kreisgericht in<br />

Gera gerichtete Anfrage bezüglich Verlassenschaftsunterlagen nach der 1967<br />

verstorbenen Eva Soff, der Tochter von Dr. Robert Schalek und Nichte von Malva<br />

Schalek, führte zu der Feststellung, dass mangels eines Testaments kein<br />

Nachlassverfahren durchgeführt worden ist. Derartige Verfahren seien nach damals<br />

gültigem Recht der DDR nur bei Liegenschaftseigentum abgehandelt worden. Den<br />

78

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!