Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3. 9. 2. 5. Zusammenfassende Darstellung betreffend den Erwerb eines Objektes<br />
mit dem Stempel „J. v. Meiller, <strong>Wien</strong> 4., Fleischmanngasse 3, Stg. 3, Tür 31“,<br />
durch Julius Fargel für die Städtischen Sammlungen, 8. Oktober 2004<br />
Die Städtischen Sammlungen erwarben laut Inventarbuch am 5. Juni 1942 von Julius<br />
Fargel, der für die Städtischen Sammlungen als Gemälderestaurator tätig war, in der<br />
NS-Zeit aber auch als Schätzmeister für die Vugesta, die „Verwertungsstelle für<br />
jüdisches Umzugsgut der Gestapo“, arbeitete, ein Gemälde von Eduard Veith um den<br />
Kaufpreis von RM 300,--.<br />
Auf der Rückseite des Bildes befindet sich ein Stempel „J. von Meiller, <strong>Wien</strong> 4.,<br />
Fleischmanngasse 3, Stg. 3, Tür 31“:<br />
I. N. 71.201 Gemälde, Eduard Veith, Selbstbildnis mit Staffelei und einer Dame mit<br />
rotem Sonnenschirm, 1885, sign. u. dat., Öl/Holz, Goldrahmen:<br />
41 x 49 cm, auf der Rückseite Stempel auf der Holzplatte: „J.v.Meiller,<br />
<strong>Wien</strong> 4., Fleischmanngasse 3, Stg. 3, Tür 31“<br />
Die Suche nach Unterlagen über eine Person mit dem Namen J. v. Meiller im<br />
Österreichischen Staatsarchiv (Bestände der Vermögensverkehrsstelle, der Vugesta,<br />
der Finanzlandesdirektion <strong>Wien</strong>, des „Hilfsfonds“, „Abgeltungsfonds“ und der<br />
„Sammelstellen“) verlief negativ.<br />
In „Lehmann’s Wohnungsanzeiger“ aus dem Jahre 1938 ist unter der Adresse <strong>Wien</strong> 3.,<br />
Fleischmanngasse 3, eine Person mit dem Namen J. Meiser eingetragen. Aufgrund der<br />
alten Schreibweise auf der Rückseite des Gemäldes könnte sich das „s“ wie ein „ll“<br />
lesen. Aber auch die Suche nach einer Person namens J. Meiser verlief ergebnislos.<br />
Ergänzende Darstellung, Oktober <strong>2006</strong> 66<br />
Die <strong>Wien</strong>er Restitutionskommission gelangte in der Sitzung vom 19. Oktober 2004<br />
einhellig zu der Ansicht, dass es sich bei sämtlichen Erwerbungen der Städtischen<br />
66 Der Zusatz „Ergänzende Darstellung, Oktober <strong>2006</strong>“ findet sich bei den Erwerbungen von Julius Fargel, vom<br />
Dorotheum, aus dem Kunsthandel und aus Antiquariaten überall dort, wo zuvor Berichte zu den einzelnen Fällen der<br />
<strong>Wien</strong>er Restitutionskommission vorgelegt worden sind und diese einen Beschluss gefasst hat bzw. nach Abgabe der<br />
Berichte weitere Rechercheschritte eingeleitet worden sind.<br />
213