Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
zunächst nach Leitmeritz zu ihrem Bruder Dr. Robert Schalek, dann nach Prag, wo sie<br />
am 8. 2. 1942 nach Theresienstadt (W-830) und am 18. 5. 1944 nach Auschwitz (Eb-<br />
866) deportiert wurde. Ihre in <strong>Wien</strong> verbliebenen Gemälde hatte sie einer Freundin<br />
namens Grete Kohn-Knoll zur Aufbewahrung überlassen; bekannt ist nur der Verbleib<br />
eines Bildes, ein Porträt des Schauspielers Max Pallenberg, von Grete Kohn-Knoll an<br />
das Historische <strong>Museum</strong> der Stadt <strong>Wien</strong> verkauft, Inv. Nr. 90.652. Ihre mehr als 140 in<br />
Theresienstadt angefertigten Bilder befinden sich zum größten Teil im Besitz des<br />
Kibbutz Lohamei Haghetaot, Israel. …“<br />
3. 2. 4. Ergänzung zur zusammenfassenden Darstellung vom 23. August 2004,<br />
vom 7. April 2005 und vom 28. März <strong>2006</strong> betreffend den Erwerb des Gemäldes<br />
„Stephansplatz“ von Rudolf von Alt aus dem möglichen Eigentum von Franz und<br />
Melanie Popper durch die Städtischen Sammlungen, 5. Oktober <strong>2006</strong><br />
Melanie Popper, geb. Stikarowski, wurde am 7. Juni 1886 in Brünn geboren. Sie<br />
heiratete am 28. Oktober 1906 den am 15. Februar 1880 in Brünn geborenen,<br />
tschechoslowakischen Staatsbürger Franz Popper nach römisch-katholischem Ritus.<br />
Das Ehepaar Popper wohnte in einem Einfamilienhaus in <strong>Wien</strong> 4., Theresianumgasse<br />
21a, das im alleinigen Eigentum von Franz Popper stand. Nach der Machtergreifung der<br />
Nationalsozialisten in Österreich galt Franz Popper gemäß den Nürnberger Gesetzen<br />
als jüdisch und Melanie Popper als „arisch“. Ihre letzte gemeinsame Wohnadresse in<br />
Österreich lautete <strong>Wien</strong> 4., Theresianumgasse 21a. Melanie Popper besaß auch eine<br />
Villa in Altaussee, Puchen 101.<br />
Franz Popper wurde am 8. April 1942 nach Theresienstadt deportiert und von dort 14<br />
Tage später in das Generalgouvernement verschleppt. Über sein weiteres Schicksal ist<br />
nichts bekannt. Franz Popper wurde mit 8. Mai 1945 für tot erklärt.<br />
Einer der von RA Dr. Olaf Borodajkewycz vertretenen Erben Franz und Melanie<br />
Poppers behauptet in einer eidesstättigen Erklärung vom 15. Februar <strong>2006</strong>, dass sich<br />
ein Ölgemälde, welches seinerzeit im Stadtpalais der Familie Popper in <strong>Wien</strong> 4.,<br />
Theresianumgasse 21a, hing und den <strong>Wien</strong>er Stephansdom darstellt, heute im <strong>Wien</strong><br />
<strong>Museum</strong> befinde.<br />
81