Evaluation von Studium und Lehre im Fach Rechtswissenschaft ...

Gutachten
dieser Form selten vorhandenen Schwerpunkten mit Umweltrecht und
Medizinrecht zum Greifen nahe.
Die Grundlagenorientierung wird nicht ganz deutlich, soll aber über Einführungsveranstaltungen
hinaus in die Hauptfächer so integriert werden,
dass sie sichtbar bleibt. Nur so ist die Nachhaltigkeit der Beschäftigung
mit den rechtsgeschichtlichen, rechtsphilosophischen und rechtssoziologischen
Grundlagen des Rechts zu gewährleisten; Grundlagenscheine
im ersten Semester würden „erschlagen“ und die Grundlagen würden
lediglich „abgehakt“. Man braucht für diese Integrierung der Grundlagen
in die Hauptfächer allerdings einen großen Zeitrahmen, denn der Stoff
des positiven Rechts in den drei Hauptfächern ist so groß, dass sich das
dauernde Herstellen des Grundlagenbezugs von selbst verbietet. Ist der
Stoff aber – wie im Strafrecht etwa – auf fünf nacheinander stattfindende
Veranstaltungen verteilt, so ist schon – etwa in der Veranstaltung Strafrecht
I – Raum für Grundlagen. Im Zivilrecht mag das wegen der Stofffülle
schwieriger sein, das öffentliche Recht hat schon von Hause aus eine
an vielen Stellen herauszustellende Affinität zu den Grundlagenfächern.
Insgesamt ist es angesichts der vielseitigen Ausrichtung des Fachbereichs
durchaus sinnvoll, die Internationalisierung als das prägende Profil
herauszustellen. Dass es daneben weitere profilbildende Elemente gibt,
muss deshalb nicht unterschlagen werden. Nur eine Stärke besonders
herauszustellen, sichert dem Fachbereich die gezielte und gebündelte
Aufmerksamkeit, die er sich wünscht und die er verdient.
II. Der Staatsexamensstudiengang
Bei konkreter Betrachtung des Studienablaufs im Staatsexamensstudiengang
2 bleibt es nicht aus, dass auch Schwachpunkte festzustellen
sind.
So moniert schon die Selbstbeschreibung des Fachbereichs die mangelnde
Verzahnung von Vorlesung und vorlesungsbegleitenden Arbeitsgemeinschaften,
auch die Abstimmung zwischen den Arbeitsgemeinschaften
wirft Probleme auf. Im Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter (= Leitung der Arbeitsgemeinschaften) und den Studierenden
stellte sich jedoch schnell heraus, dass es in der Praxis besser läuft, als
2 Dass daneben weitere, in dieser Stellungnahme nicht berücksichtigte (weil wie z.B.
die Hanse Law School gesondert evaluierte) Studiengänge angeboten werden, die
etwa für Nebenfachstudierende schon zukunftsweisend modularisiert sind, kann angesichts
der zu kurzen Personaldecke des Fachbereichs nur mit besonderem Engagement
erklärt werden.
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