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Evaluation von Studium und Lehre im Fach Rechtswissenschaft ...

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Gutachten<br />

Die Zahl <strong>von</strong> zwölf Klausuren <strong>und</strong> drei Hausarbeiten <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>studium,<br />

zu denen <strong>im</strong> Hauptstudium noch einmal elf Leistungsnachweise hinzu<br />

kommen, also weitere drei Hausarbeiten <strong>und</strong> acht Klausuren, schafft einen<br />

sehr hohen Prüfungsaufwand. Auch die Prüfungskapazität der Professorinnen<br />

<strong>und</strong> Professoren, soweit sie in diesen Prüfungsprozessen<br />

involviert sind, dürfte damit an ihre Grenzen stoßen. Die Kommission<br />

kennt keine Prüfungsordnung in Deutschland, die ihren Studierenden in<br />

Form der formalen „Scheinerfüllung“ mehr abverlangt. Diese Intention<br />

der Hamburger Fakultät ist nicht unproblematisch <strong>und</strong> es ist schwierig<br />

sich vorzustellen, dass das auf Dauer gut geht – zumal wenn man die<br />

Studierfreiheit hochhält <strong>und</strong> <strong>von</strong> Studierenden auch einmal den Besuch<br />

einer anderen Vorlesung, etwa in interdisziplinärer Absicht, erwartet.<br />

Im Detail wurde kritisiert, dass bei der Bewertung <strong>von</strong> Hausarbeiten <strong>und</strong><br />

Klausuren den Studierenden der Erwartungshorizont der Prüfer in qualitativer<br />

Hinsicht nicht <strong>im</strong>mer klar ist. Anleitungen oder verbalisierte Texte,<br />

die z.B. Examens- oder Klausurstandards schriftlich zusammenfassen,<br />

könnten helfen. Dieser zunächst ungewöhnliche Wunsch hängt offenbar<br />

auch damit zusammen, dass viele Klausuren schlecht korrigiert zu sein<br />

scheinen, Korrekturanmerkungen sich beispielsweise pr<strong>im</strong>är auf Kringel<br />

<strong>und</strong> Fragezeichen beschränken. Die Fakultät sollte sich überlegen, ob<br />

mit Hilfe <strong>von</strong> Studiengebühren Möglichkeiten gef<strong>und</strong>en werden können,<br />

die Korrekturarbeit besser zu bezahlen. Damit könnten die Korrekturassistentinnen<br />

<strong>und</strong> –assistenten, die ja auch unter gewissen Knappheitsüberlegungen<br />

stehen, mehr Zeit erhalten (statt 15 oder 20 Minuten z.B.<br />

eine halbe St<strong>und</strong>e). Auf diese Weise könnte die Korrekturqualität durch<br />

genauere Anmerkungen verbessert werden. Auch könnten genauere Lösungsskizzen<br />

ausgegeben bzw. <strong>im</strong> Internet verbreitet werden. So etwas<br />

ist jedenfalls <strong>im</strong> Alltag anderer Universitäten machbar.<br />

Damit verb<strong>und</strong>en ist ein weiteres Alltagsproblem: Die Studierenden haben<br />

plausibel berichtet, dass es nicht <strong>im</strong>mer leicht sei, konsistente Informationen<br />

über Studien- <strong>und</strong> Prüfungsabläufe zu bekommen. Die Gründe<br />

sind der Kommission nicht völlig klar geworden. Es kann sich um ein<br />

personelles Problem handeln, dass die Studierenden etwa den Falschen<br />

gefragt haben, der es nicht wusste oder nur glaubte, es zu wissen. Es<br />

kann aber auch ein strukturelles Problem sein. Bekanntlich ist die Studienordnung<br />

vor der Zwischenprüfungsordnung entstanden <strong>und</strong> da gibt<br />

es Abst<strong>im</strong>mungsprobleme - was zur Folge hat, dass nur wenige genau<br />

gewisse Disharmonien kennen.<br />

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