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Evaluation von Studium und Lehre im Fach Rechtswissenschaft ...

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Gutachten<br />

zu fördern. Dieses Instrument ist zwar bei der Mittelvergabe <strong>und</strong> bei<br />

Leistungszusagen <strong>im</strong> Rahmen der W-Besoldung, wo Sonderbelastungen<br />

berücksichtigt werden, bekannt, aber hier ist das noch etwas Anderes,<br />

indem jemand mit neuen Ideen <strong>und</strong> zusätzlichem Arbeitsaufwand <strong>im</strong> Interesse<br />

der <strong>Lehre</strong> gleichsam belohnt wird.<br />

Solche Reformprozesse korrespondieren mit einem auch organisatorisch<br />

sensiblen Umgang mit Problemen, wie sich an einem Beispiel verdeutlichen<br />

lässt: Wenn sich sehr gute Studierende beworben haben, wird nicht<br />

auf die Abwicklung des gesamten NC-Verfahrens gewartet sondern sofort<br />

versucht, sie in Hamburg einzubinden <strong>und</strong> ihnen entgegenzukommen,<br />

um sie zu gewinnen <strong>und</strong> nicht nur abstrakt zu bescheiden <strong>und</strong> abzuwarten,<br />

bis sie sich möglicherweise für eine andere Universität entschieden<br />

haben. Die Universitäten stehen zunehmend auch <strong>im</strong> Wettbewerb<br />

um Studierende, nicht mehr nur <strong>im</strong> Wettbewerb um Forschungsmittel.<br />

Die Hierarchisierung innerhalb der Universitätslandschaft n<strong>im</strong>mt zu,<br />

trotz einheitlicher Staatsprüfung in der Juristenausbildung. Eine Fakultät,<br />

die sich auf diese unvermeidlichen Wettbewerbselemente einlässt <strong>und</strong><br />

sich nicht bloß verweigert, verdient Lob.<br />

Die Kommission hat auch mit dem Präsidium gesprochen; dieses zeigte<br />

sich insgesamt sehr wohlwollend gegenüber der juristischen Fakultät. Es<br />

sah keinen gezielten Änderungsbedarf, sondern hat die Zusammenarbeit<br />

mit dem Dekanat <strong>und</strong> der Fakultät als sehr kooperativ empf<strong>und</strong>en. Die<br />

ständigen Innovationszwänge <strong>und</strong> Anregungen <strong>und</strong> Schübe, die oft abwehrend<br />

<strong>von</strong> herkömmlichen Verwaltungsstrukturen behandelt werden<br />

<strong>und</strong> damit zu Konflikten führen, werden in Hamburg offenbar produktiv<br />

zugunsten der eigenen Fakultät umgesetzt, ob es um neue Wege der<br />

Mittelbewirtschaftung oder Studiengebühren oder etwas Anderes geht.<br />

Ein solches kooperatives Verhältnis erscheint als eine gr<strong>und</strong>sätzlich erfolgversprechendere<br />

Strategie als die der bloßen Abwehr. Alle Gesichtspunkte<br />

zusammen zeigen eine Fakultät, die sich den neuen Herausforderungen<br />

in der Hochschul- <strong>und</strong> Wissenschaftsverwaltung mit großem<br />

Ernst stellt.<br />

Hinsichtlich der materiellen wissenschaftlichen Profilbildung korrespondiert<br />

die angestrebte <strong>und</strong> praktizierte Internationalisierung des <strong>Studium</strong>s<br />

vom Erasmus-Netzwerk über den Erasmus M<strong>und</strong>i Masterstudiengang<br />

„Law and Economics“ bis hin zur China-EU Law School einer hanseatischen<br />

Tradition der Weltoffenheit, ohne dass sich diese Internationalisierung<br />

notwendig <strong>im</strong>mer auch <strong>im</strong> Staatsexamensstudiengang niederschlägt<br />

oder auch nur niederschlagen kann. Dieser steht unverändert <strong>im</strong><br />

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