Evaluation von Studium und Lehre im Fach Rechtswissenschaft ...

Gutachten
den. Es wurde jedoch eingeräumt, dass dieser Stau teilweise selbstverschuldet
ist. Denn es werden sicherheitshalber alle für die Zwischenprüfung
angebotenen Arbeiten geschrieben, obwohl nicht alle geschrieben
werden müssten. Neben dem Sicherheitsbedürfnis dürfte ein Grund darin
liegen, dass man im Falle des Nichtbestehens eine Wiederholenschance
erst in der im Jahresrhythmus angebotenen nächsten Vorlesung
bekommt. Hier wäre zu überlegen, ob nicht durch Abkopplung der Prüfungsarbeit
von der Vorlesung eine frühere Wiederholungsmöglichkeit im
selben Fachgebiet angeboten werden kann. Möglicherweise könnten
auch genauere Informationsangebote eine (objektiv überflüssige) Kumulation
des Schreibens prüfungsrelevanter Klausuren begrenzen.
III. Die spezielle Phase der Examensvorbereitung
Schwachpunkte gibt es – wie an nahezu jeder juristischen Fakultät – bei
der universitären Examensvorbereitung. Wie überall werden die Examensklausurenkurse
gut angenommen, weniger gut die Wiederholungsund
Vertiefungskurse. Doch ist in Bremen Besserung in Sicht. Konkret ist
geplant und in neuester Praxis bereits umgesetzt, diese Kurse ganzjährig
und auch in der vorlesungsfreien Zeit anzubieten. Außerdem sollen
die Kurse inhaltlich so durchgeplant werden, dass den Hörerinnen und
Hörern garantiert werden kann, dass der gesamte Prüfungsstoff behandelt
wird. Das schafft nicht nur Sicherheit für die Examenskandidatinnen
und -kandidaten, sondern garantiert auch, dass dieses Programm von
jedem Lehrenden angeboten werden kann, natürlich auf je individuelle
Weise. Gefordert wird zu Recht, dass sich die Professorinnen und Professoren
mit der Examensvorbereitung identifizieren, selbst mitwirken
und nicht zu viel an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Externe delegieren.
Gegen die Heranziehung erfahrener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die vor der Habilitation stehen, ist allerdings nichts einzuwenden,
ebensowenig gegen die Beteiligung ausgewählter, an der Prüfung beteiligter
Praktikerinnen und Praktiker. Bei der Planung des Gesamt-
Konzepts sollte berücksichtigt werden, welches Gewicht die drei Hauptfächer
im Examen haben, um ihnen dementsprechenden Raum im Examenskurs
einzuräumen; auch das geschieht in neuester Praxis zum Teil
schon.
IV. Die Schwerpunktbereichsausbildung
Neue Probleme schafft – und das gilt wieder für alle juristischen Fakultäten
– die relativ neue Schwerpunktausbildung, zu der erst Erfahrungen
gesammelt werden müssen. Während Bereiche wie Umwelt-, Gesund-
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