Evaluation von Studium und Lehre im Fach Rechtswissenschaft ...

Gutachten
Qualitätsgrundsätzen und -kriterien nicht durch den Verweis auf die Evaluation
von Studium und Lehre gelöst werden kann, denn die Evaluation
setzt diese Grundsätze und Kriterien bereits voraus. Evaluation kann a-
ber dabei helfen, die Kriterien aufgrund von Evaluationserfahrungen zu
modifizieren. Das „Ja“ in der Antwort bezieht sich auf den Umstand, dass
auch gerade die Qualität von hochschulischen Bildungsangeboten und –
maßnahmen einer Evaluation unterzogen werden sollte. Dies setzt allerdings
zweierlei voraus: erstens, dass man über Qualitätskriterien verfügt,
und zweitens, dass man Evaluationskriterien hat. Als Zwischenfazit mag
der Schluss erlaubt sein, dass es aus pragmatischen Gründen zweckmäßig
zu sein scheint, sich zumindest auf der anbietenden Seite, d.h.
der Lehrenden einer Fakultät, über Qualitätsziele und Qualitätsstandards
in Studium und Lehre zu verständigen, sich aber auch regelmäßig durch
Befragungen Feedback bei den verschiedenen Nutzergruppen zu holen.
Daher sind studentische Lehrveranstaltungsevaluationen, panelförmig
angelegte Verbleibsbefragungen und Qualifikationsbedarfserhebungen
Bestandteile eines Qualitätssicherungssystems von Studium und Lehre.
Qualitätssicherung von Studium und Lehre verlangt ein Beobachtungs-,
ein Verantwortungs-, ein Entscheidungs- und ein Handlungssystem, wobei
auch Verantwortungs-, Entscheidungs- und Handlungssystem im
Blick des Beobachtungssystems sind.
• Das Beobachtungssystem sammelt systematisch und regelmäßig
Informationen über die in einer Fakultät vereinbarten bzw. beschlossenen
Beobachtungsgegenstände. Zu dem System gehören
folglich Beobachter (beauftragte Personen/ Qualitätsbeauftragte,
Institutionen/ Qualitätszirkel, Gremien oder Organe), Beobachtungszeiträume
(z.B. monatliche, halbjährliche oder jährliche Perioden),
Beobachtungsgegenstände und Beobachtungsinstrumente
bzw. -medien (z.B. eigene Datenerhebungen wie etwa Befragungen,
amtliche Statistiken, eigene Statistiken, Datenerhebungen unter
externer Hilfe).
• Das Verantwortungssystem beschreibt, welche Personen, Gremien
oder Organe jeweils mit der Wahrnehmung der Funktionen (Beobachten,
Entscheiden, Handeln) beauftragt sind.
• Das Entscheidungssystem legt fest, welche Personen, Gremien
oder Organe bindende Schlussfolgerungen aus den Beobachtungen
ziehen dürfen und sollen (z.B. Dekan oder Dekanat oder Studiendekan
oder Kommission für Studium und Lehre oder Fachbereichskonferenz).
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