13.07.2015 Aufrufe

Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Geleitwort zur deutschsprachigen Ausgabe 11Ben Goldacre beschreibt in s<strong>eine</strong>m folgenden Geleitwort eindrücklichdie vielfältigen Gefahren, die sowohl bei <strong>der</strong> Durchführungwie auch in <strong>der</strong> nachträglichen Verarbeitung und Verbreitung<strong>der</strong> Ergebnisse lauern. Eine <strong>der</strong> Hauptfehlerquellen liegt in Erwartungen,Wünschen und Glauben aller Beteiligten, die dem objektivenWissen aus Studien im Wege stehen und oft zu stark verfälschtenErgebnissen führen. Diese in den letzten Jahrzehnten intensiv untersuchtenFehler haben zu <strong>eine</strong>r Reihe strikter Regeln geführt, die dieStudiendurchführung und Berichterstattung aufwendig und anstrengendmachen. Sie sind jedoch unbedingt notwendig und unverzichtbar,um verlässliche Studienergebnisse zu erhalten, von denenin <strong>der</strong> Folge Gesundheit und Leben an<strong>der</strong>er Patienten abhängen.Dieses Buch <strong>ist</strong> <strong>der</strong> konsequente Versuch, die strengen Regeln<strong>für</strong> verlässliche Information <strong>für</strong> Patienten und Betroffene verständlichund nutzbar zu machen. Dass offensichtlich haltlosen Versprechungenvon Eiferern und Scharlatanen nicht getraut werden kann,haben die me<strong>ist</strong>en Menschen verstanden. Dass man jedoch auchseriösen Wissenschaftlern, Ärzten, Krankenkassen, Behörden undgesundheitspolitischen Organisationen nicht blind vertrauen sollte,<strong>ist</strong> weit weniger leicht einsichtig. Täglich verbreitete Empfehlungenund Versprechungen zeigen das jedoch sofort: Neue Behandlungensind nicht automatisch besser; mehr <strong>ist</strong> nicht notwendigerweise besser;das frühe Erkennen <strong>eine</strong>r Krankheit <strong>ist</strong> k<strong>eine</strong>sfalls immer besser;und etabliert bedeutet nicht immer bewährt!Behauptungen dieser Art führen uns immer wie<strong>der</strong> in die Irre,ihre häufige Wie<strong>der</strong>holung macht sie nicht richtiger. Lei<strong>der</strong> beherrschensie auch das Denken vieler Patienten. In den folgenden Kapitelnwird erklärt, warum vieles, was scheinbar plausibel <strong>ist</strong>, nichtstimmt und uns zu falschen Entscheidungen führt. Neben den systematischenFehlern, die dazu führen, werden auch die Zufallsfehlererläutert, die in Studien an Menschen unvermeidlich sind und dasGeschehen noch weiter komplizieren. Gerade weil Studien an unsMenschen so fehlerträchtig sind, muss größter Wert auf strengewissenschaftliche Regeln bei <strong>der</strong> Durchführung gelegt werden. Diesenicht nur grob zu verstehen, son<strong>der</strong>n auch die Notwendigkeitund den Sinn einzusehen, sollte nach dem Lesen dieses Buches sehrviel leichter möglich sein.© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!