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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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216 <strong>Wo</strong>durch zeichnet sich <strong>eine</strong> bessere Gesundheits versorgung aus?formationen findet und worauf man dabei achten sollte. Ab S. 247finden Sie weitere Lektüreempfehlungen.Nur wenige <strong>der</strong> vorhandenen Webseiten beruhen vorwiegendauf systematischen Übersichtsarbeiten. Zu diesen gehören dieCochrane Database of Systematic Reviews (www.cochrane.org/cochrane-reviews o<strong>der</strong> summaries.cochrane.org), die vorwiegendenglischsprachige Zusammenfassungen <strong>für</strong> Laien enthält, sowie dieInternetseite des Instituts <strong>für</strong> Qualität und Wirtschaftlichkeit imGesundheitswesen (IQWiG; www.gesundheitsinformation.de). Zudemgibt es zahlreiche Webseiten in englischer Sprache, die generellgute Informationen bereitstellen, sich aber nicht immer auf systematischeReviews <strong>der</strong> besten verfügbaren Evidenz stützen – beispielsweiseNHS Choices (www.nhs. uk) und PubMed Health (www.pubmed.gov/health).Natürlich muss man auf <strong>der</strong> Hut sein. Achten Sie vor allem aufInteressenkonflikte, etwa auf Internetseiten, denen finanzielle Vorteiledaraus erwachsen, wenn die Besucher <strong>der</strong> Webseite die angebotenenInformationen glauben, o<strong>der</strong> Seiten, die etwas zu verkaufenversuchen. Manchmal lässt sich das allerdings nur schwer erkennen:Beispielsweise erhalten, wie in Kapitel 11 erwähnt, manche Patientenvertretungenfinanzielle Unterstützung von Pharmaunternehmen,die nicht deklariert <strong>ist</strong> und den dargebotenen Informationen<strong>eine</strong> gewisse «Färbung» verleiht.Frage 9: Wie kann man vermeiden, dass man mit <strong>eine</strong>m«Krankheitsetikett» versehen und unnötig behandelt wird?Die <strong>Medizin</strong> hat erstaunliche Fortschritte gemacht: z. B. Impfstoffeund Antibiotika zur Verhütung und Behandlung von Infektionen,Gelenkersatz, Kataraktoperation und die Therapie von Krebserkrankungenbei Kin<strong>der</strong>n, um nur einige wenige zu nennen. Dochdieser Erfolg verführt die <strong>Medizin</strong> auch dazu, ihre Fühler in Bereichevorzustrecken, in denen sie weniger Nutzen mit sich bringt. Für<strong>eine</strong>n Mann mit <strong>eine</strong>m Hammer sieht die ganze Welt wie ein Nagelaus, und <strong>für</strong> <strong>eine</strong>n Arzt (o<strong>der</strong> <strong>eine</strong>n Arzneimittelhersteller!) mit <strong>eine</strong>rneuen Therapie sieht alles nach Krankheit aus. Weil z. B. bessereTherapien gegen Diabetes und Bluthochdruck verfügbar geworden© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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