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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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Bewertung <strong>der</strong> relevanten verlässlichen Evidenz 145Wie man Bias in systematischen Reviews reduziertGenauso wie systematische Fehler die Ergebnisse einzelner Therapietestsverzerren und zu falschen Schlussfolgerungen führen können,so können sie auch die Ergebnisse von Übersichtsarbeiten überdie vorhandene Evidenz verzerren. Wissenschaftler könnten sichz. B. einfach diejenigen Studien «herauspicken», die ihre eigenenBehauptungen über die betreffende Therapie untermauern.Um diesen Problemen vorzubeugen, sollten die Arbeitsschritte<strong>für</strong> systematische Reviews genauso wie bei wissenschaftlichen Studienin Forschungsprotokollen nie<strong>der</strong>gelegt werden. In diesen Protokollensollten die Wissenschaftler festlegen, welche Maßnahmen siebei <strong>der</strong> Erstellung des Reviews zur Vermin<strong>der</strong>ung von systematischenFehlern und Zufallseffekten ergreifen werden. Beispielsweisesollten sie u. a. angeben, mit welchen Fragen zur Therapie sich <strong>der</strong>Review befassen wird, und Kriterien festlegen, anhand <strong>der</strong>er überdie Eignung von Studien <strong>für</strong> den Einschluss in den Review entschiedenwird, wie potenziell geeignete Studien ermittelt werden sollenund welche Schritte unternommen werden, um bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong><strong>für</strong> den Review und die Datenanalyse geeigneten Studien systematischeFehler auf ein Minimum zu begrenzen.Wie man die gesamte relevante Evidenz <strong>für</strong> systematischeReviews identifiziertDie Identifizierung <strong>der</strong> gesamten relevanten Evidenz <strong>für</strong> <strong>eine</strong>n systematischenReview – unabhängig von <strong>der</strong> Sprache o<strong>der</strong> vom Format<strong>der</strong> relevanten Studienberichte – stellt jedes Mal <strong>eine</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungdar. Das liegt nicht zuletzt daran, dass manche relevantenwissenschaftlichen Daten mitunter gar nicht veröffentlicht werden.Dieses sogenannte «Un<strong>der</strong>reporting» («Nichtpublizieren») <strong>ist</strong>hauptsächlich dadurch bedingt, dass Wissenschaftler ihre Ergebnissenicht aufschreiben o<strong>der</strong> ihre Forschungsberichte nicht zur Veröffentlichungeinreichen, wenn sie von den Ergebnissen enttäuschtsind. Und pharmazeutische Unternehmen unterdrücken Studien, indenen ihre Produkte k<strong>eine</strong> günstige Beurteilung erhalten. AuchFachzeitschriften zeigen sich dann als voreingenommen, wenn sie© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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