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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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Aus den richtigen Gründen forschen: ein Entwurf <strong>für</strong> <strong>eine</strong> bessere Zukunft 2294. Identifizierung und Priorisierung von Forschungsvorhaben,in denen von Patienten und Ärzten als relevant erachteteFragen untersucht werdenDie Konzepte von Forschungsför<strong>der</strong>ungs- sowie akademischen Einrichtungensind zum Einen von Grundlagenforschung beherrscht,von <strong>der</strong> die Patienten in absehbarer Zukunft aber eher nicht profitierenwerden, zum an<strong>der</strong>en von Forschungsprojekten, die Gewinnmaximierung<strong>für</strong> die Industrie zum Ziel haben. Angewandte Forschungzu Fragen, die kein finanzielles Potenzial bergen, aber auf die es denPatienten ankommt, muss um För<strong>der</strong>mittel kämpfen, selbst wennihre Durchführung öffentlich unterstützt wird. Wir sollten da<strong>für</strong>sorgen, dass mehr getan wird, um herauszufinden, welche FragenPatienten und Ärzte bezüglich <strong>der</strong> Wirkungen von Therapien haben,und dass Forschungsför<strong>der</strong>ungseinrichtungen diese Fragen bei <strong>der</strong>Priorisierung von Forschungsvorhaben berücksichtigen, um auf dieseWeise die bestehenden Unsicherheiten abzubauen.5. Sich gegen Doppelstandards bei <strong>der</strong> Einwilligung in <strong>eine</strong>Therapie zur Wehr setzenÄrzte, die bereit sind, Unsicherheiten bezüglich <strong>der</strong> Wirkungen vonTherapien zuzugeben, und sich dieses Problems in formalen Therapievergleichenanzunehmen, unterliegen im Umgang mit ihren Patientenstrengeren Regeln als ihre Kollegen, die das nicht tun. Dieserübertriebene Doppelstandard <strong>ist</strong> unlogisch und unhaltbar. WennUnsicherheit über Therapieeffekte herrscht, dann sollte die Teilnahmean randomisierten Studien o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Formen <strong>eine</strong>r unvoreingenommenenBeurteilung die Norm sein. Wir sollten da<strong>für</strong> Sorgetragen, dass sich <strong>eine</strong> Teilnahme an Forschungsarbeiten über dieWirkungen von Therapien nicht als ein notwendigerweise riskantesUnterfangen darstellt, denn das würde bedeuten, dass das «Standard»-Vorgehenimmer wirksam und sicher <strong>ist</strong>.6. Gegen Ineffizienz in <strong>der</strong> Forschungsgemeinschaft vorgehenNicht selten wird erstaunt festgestellt, dass von Wissenschaftlernk<strong>eine</strong> systematische Auswertung <strong>der</strong> vorhandenen Evidenz verlangt© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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