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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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Richtige Forschung geht uns alle an 195tengruppen mit ihrer beträchtlichen Öffentlichkeitswirkung verkündeten,lautete, dass Interferone zwar wirksam, aber zu teuerseien. Dabei ging es in Wahrheit um die Frage, ob diese Medikamenteüberhaupt irgendwelche vorteilhaften Wirkungen haben.Zusammenarbeit von Patienten und WissenschaftlernDie Kluft überbrückenWir haben weiter oben auf die Probleme aufmerksam gemacht, dieaus <strong>der</strong> Mitwirkung von Patienten an Therapietests erwachsen könnenund wie Patienten faire Therapietests unabsichtlich torpedierenkönnen. Wie bei den me<strong>ist</strong>en Dingen gilt auch hier: Gute Absichtensind k<strong>eine</strong> Gewähr da<strong>für</strong>, dass mehr Nutzen als Schaden entsteht.Dennoch finden sich auch eindeutige Beispiele <strong>für</strong> die Vorteile, diesich aus <strong>der</strong> Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Patientenmit dem Ziel <strong>eine</strong>r Steigerung <strong>der</strong> Forschungsrelevanz und Forschungsplanungergeben. Deshalb suchen viele Wissenschaftler aktivnach Patienten, mit denen sie zusammenarbeiten können.Wie wertvoll <strong>eine</strong> vorbereitende Zusammenarbeit sein kann,zeigt folgendes Beispiel, in dem Wissenschaftler gemeinsam mit Patientenund potenziellen Patienten einige schwierige Fragen erörterten,die bei <strong>der</strong> Prüfung von Notfalltherapien auftreten. Damit Therapienbei <strong>eine</strong>m akuten Schlaganfall Erfolg haben können, müssensie möglichst rasch nach Auftreten des Schlaganfalls eingeleitet werden.Da die Wissenschaftler sich unsicher waren, wie man am bestenverfährt, baten sie Patienten und ihre Betreuungspersonen umUnterstützung. Sie hielten ein Sondierungstreffen mit <strong>eine</strong>r Gruppevon Patienten und Ärzten ab und führten Fokusgruppen durch, andenen ältere Menschen teilnahmen. Dadurch gelang es, klarere Studienpläneauszuarbeiten, und die Patienten unterstützten die Wissenschaftlerbeim Entwurf und bei <strong>der</strong> Überarbeitung <strong>der</strong> Aufklärungsbroschüre<strong>für</strong> diese Studie. 20Diese sorgfältigen Forschungsvorarbeiten mündeten in Pläne <strong>für</strong>die Durchführung <strong>eine</strong>r randomisierten Studie, die von <strong>der</strong> zuständigenEthik-Kommission ohne Umschweife genehmigt wurde. DieTeilnehmer <strong>der</strong> Fokusgruppe hatten das ethische Dilemma erkannt,© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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