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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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218 <strong>Wo</strong>durch zeichnet sich <strong>eine</strong> bessere Gesundheits versorgung aus?Hintergrund. Deshalb <strong>ist</strong> es klug, stets nachzufragen, ob <strong>eine</strong> Krankheitmit <strong>eine</strong>m hohen o<strong>der</strong> <strong>eine</strong>m niedrigen Risiko einhergeht, undauch zu fragen, was passieren könnte, wenn man erst einmal abwartenwürde: Wie könnte die Krankheit überwacht werden, und waswäre ein Zeichen da<strong>für</strong>, dass man handeln müsste? Manche Ärztesind erleichtert, wenn Patienten nicht gleich behandelt werden wolleno<strong>der</strong> nicht sofort weitere Untersuchungen verlangen. Es gibtaber auch Ärzte, die in die Etikettenfalle – Etikett = Krankheit =obligatorische Behandlung – hineintappen, weil sie nicht erkennen,dass <strong>der</strong> Patient vielleicht damit zufrieden wäre, erst einmal abzuwarten,um zu sehen, ob s<strong>eine</strong> Beschwerden von allein besser werdeno<strong>der</strong> sich verschlimmern.Wie geht es weiter?Die oben angesprochenen Probleme – mit den individuellen Sorgenund Wertvorstellungen, mit dem Verständnis stat<strong>ist</strong>ischer Zahlenund ihrer Anwendung auf Einzelpatienten und mit den Bedenkengegenüber <strong>der</strong> Ausweitung wirksamer Therapien auf immer leichtereKrankheitsschweregrade – zeigen alle, dass <strong>eine</strong> bessere Kommunikationvonnöten <strong>ist</strong>: und zwar zwischen Arzt und Patient sowiezwischen dem Gesundheitswesen und den Bürgern, denen es dient.Deshalb beenden wir dieses Kapitel mit <strong>der</strong> Salzburger Erklärungzur partizipativen Entscheidungsfindung, in <strong>der</strong> an die verschiedenenGruppen gerichtete Handlungsempfehlungen formuliert sind,die auf <strong>eine</strong> Verbesserung unser aller Zusammenarbeit abzielt. 6, 7Die Salzburger Erklärung zur partizipativen EntscheidungsfindungWir rufen Ärzte dazu auf,• anzuerkennen, dass es ihre ethische Pflicht <strong>ist</strong>, wichtige Entscheidungen zusammenmit ihren Patienten zu treffen;• <strong>eine</strong>n wechselseitigen Informationsfluss anzuregen und ihre Patienten zu ermutigen,Fragen zu stellen, ihre Lebensumstände zu erklären und ihre persönlichenPräferenzen zum Ausdruck zu bringen;• genaue Informationen über Behandlungsalternativen, <strong>der</strong>en Unwägbarkeiten,Nutzen und mögliche Folgeschäden entsprechend den Grundsätzen guterRisikokommunikation zu vermitteln;© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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