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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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206 <strong>Wo</strong>durch zeichnet sich <strong>eine</strong> bessere Gesundheits versorgung aus?das Risiko <strong>eine</strong>r späteren tödlich verlaufenden Aortenruptur abgewogenwerden. Langfr<strong>ist</strong>ig <strong>ist</strong> <strong>eine</strong> Operation die bessere Wahl.Doch entscheiden sich manche Patienten nach eigenem Ermessengegen diesen Eingriff o<strong>der</strong> schieben ihn zumindest auf, weil nochein wichtiges persönliches Ereignis wie z. B. die Hochzeit ihrerTochter ansteht. Anstatt sich also blindlings in <strong>eine</strong> Lösung zu verrennen,die als «einzige Hoffnung» anmutet, <strong>ist</strong> es besser, die jeweiligenRisiken und den richtigen Zeitpunkt abzuwägen.Frage 3: Stat<strong>ist</strong>iken sind verwirrend. Sollten Patienten sichwirklich mit Zahlen befassen?Wie Zahlen manchmal präsentiert werden, kann schon sehr abschreckendwirken – o<strong>der</strong> auch geradewegs in die Irre führen. WennSie zwei Behandlungen aber wirklich miteinan<strong>der</strong> vergleichen o<strong>der</strong>mehr darüber herausfinden möchten, wie sich <strong>eine</strong> Krankheit, an<strong>der</strong> Sie erkrankt sind, bei an<strong>der</strong>en Menschen auswirkt, kommenimmer irgendwo Zahlen ins Spiel. Einige Darstellungsformen eignensich da<strong>für</strong> aber besser als an<strong>der</strong>e.Um die Bedeutung von Zahlen <strong>für</strong> medizinische Laien (und auchÄrzte!) zu veranschaulichen, eignen sich Häufigkeiten am besten.Das bedeutet, es wird mit ganzen Zahlen gerechnet. So <strong>ist</strong> beispielsweisedie Formulierung «15 von 100 Personen» <strong>der</strong> Angabe 15 %generell vorzuziehen. Zudem hilft es oftmals, die Zahlen nicht nurmit <strong>Wo</strong>rten auszudrücken, son<strong>der</strong>n auch irgendwie graphisch darzustellen– z. B. in Form <strong>eine</strong>s Balkendiagramms (Abb. 14), <strong>eine</strong>sKreis- o<strong>der</strong> Tortendiagramms, in Form von Strichmännchen/Smileys und traurigen Gesichtern in Kästen etc. o<strong>der</strong> in Tabellenform.Zahlen mit dieser Art von «Entscheidungshilfe» darzustellen,gewährle<strong>ist</strong>et, dass möglichst viele Menschen die Bedeutung <strong>der</strong>Daten verstehen.Um die Wirkung von Blutdruckmedikamenten auf das Risiko<strong>für</strong> <strong>eine</strong> Herzkrankheit und <strong>eine</strong>n Schlaganfall bei Patienten mitBluthochdruck im Laufe von zehn Jahren darzustellen, eignet sichbeispielsweise ein Balkendiagramm. 3Von 100 Menschen mit nicht behandeltem Bluthochdruck werdenin den nächsten zehn Jahren erwartungsgemäß 13 <strong>eine</strong> Herz-© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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