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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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222 Aus den richtigen Gründen forschen: ein Entwurf <strong>für</strong> <strong>eine</strong> bessere ZukunftBedauerlicherweise wird ein Großteil des <strong>für</strong> medizinische Forschungzur Verfügung gestellten Geldes auf verschiedenen Stufenvergeudet – und zwar dadurch, dass die falschen Forschungsfragengestellt werden, dass Studien durchgeführt werden, die unnötigo<strong>der</strong> schlecht geplant sind, dass versäumt wird, die Forschungsergebnissevollständig zu veröffentlichen und zugänglich zu machen,und dadurch, dass verzerrte und unbrauchbare Forschungsberichteerstellt werden (Abb. 15). Das sollte uns allen zu denken geben –Forschern, Geldgebern, Ärzten, Steuerzahlern und vor allen Dingenden Patienten.Bevor wir unseren Entwurf <strong>für</strong> <strong>eine</strong> bessere Zukunft vorstellen, wollenwir uns kurz folgenden Fragen widmen: Wenn Forschung besserwerden soll, warum <strong>ist</strong> es dann unerlässlich,1. die richtigen Forschungsfragen zu stellen2. Forschungsvorhaben richtig zu planen und auszuführen3. sämtliche Ergebnisse zu veröffentlichen und zugänglich zumachen4. unvoreingenommene und brauchbare Forschungsberichte zuerstellen?Leitsätze <strong>für</strong> bessere Forschung1. Die richtigen Forschungsfragen stellenManchmal wissen Ärzte nicht, welche Behandlung <strong>für</strong> ihre Patientenwahrscheinlich am besten <strong>ist</strong>, weil die verfügbaren Therapiemöglichkeitennicht richtig untersucht worden sind. Es kann sein,dass Industrie o<strong>der</strong> Wissenschaft an Studien, die wichtige Auswirkungenauf die Patientenversorgung haben können, nur wenig o<strong>der</strong>gar kein Interesse haben. Dadurch bleiben wichtige Fragen unbeantwortet.Die Nichtbeantwortung dieser Fragen kann aber ungeheuresLeid hervorrufen. Sehen wir uns als Beispiel einfach nur folgendeFrage an: Erhöht o<strong>der</strong> min<strong>der</strong>t die Gabe von Steroiden dieÜberlebenschancen von Patienten mit Hirnschäden, die sie sich in-© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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