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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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176 Gute, schlechte und überflüssige klinische Forschungten zu diesen Studien erwähnt, die 1994 und 1997 publiziert wordenwaren.Wie die Autoren <strong>der</strong> Analyse betonen, sollte Wissenschaft eigentlichkumulativ sein, doch von vielen Wissenschaftlern werdendie Forschungsergebnisse nicht wissenschaftlich akkumuliert. Bei<strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> neusten Studien wird häufig nicht nur versäumt,die systematischen Übersichtsarbeiten zur vorhandenen Evidenz zuberücksichtigen, son<strong>der</strong>n in den Studienberichten wird oftmalsauch vergessen, die neue Evidenz in den Kontext dieser aktualisiertenÜbersichtsarbeiten zu stellen (s. Kap. 8).Verkehrte ForschungsprioritätenDie me<strong>ist</strong>en Organisationen, die biomedizinische Forschung för<strong>der</strong>n,und die me<strong>ist</strong>en Wissenschaftler, die sie durchführen, verfolgenein hehres Ziel: nämlich Erkenntnisse beizusteuern, die <strong>eine</strong>nBeitrag zur Verbesserung <strong>der</strong> menschlichen Gesundheit le<strong>ist</strong>en.Doch wie viele <strong>der</strong> Millionen von alljährlich veröffentlichten biomedizinischenForschungsberichten le<strong>ist</strong>en wirklich <strong>eine</strong>n nützlichenBeitrag zur Verwirklichung dieses noblen Ziels?Für Patienten relevante FragenWissenschaftler aus Br<strong>ist</strong>ol beschlossen, <strong>eine</strong>r grundsätzlichen Fragenachzugehen: «In welchem Umfang finden Fragen, die <strong>für</strong> Patientenmit Kniegelenkarthrose und ihre behandelnden Ärzte relevantsind, in <strong>der</strong> Forschung zu diesem Krankheitsbild tatsächlich Berücksichtigung?»17 Dazu stellten sie zunächst vier Fokusgruppenzusammen: Patienten, Rheumatologen, Physiotherapeuten und Allgemeinmediziner.Diese Gruppen waren einhellig <strong>der</strong> Meinung,dass sie k<strong>eine</strong> weiteren von pharmazeutischen Unternehmen gesponsertenStudien wollten, in denen schon wie<strong>der</strong> ein neuesnichtsteroidales Antiphlog<strong>ist</strong>ikum (Medikamentenklasse, zu <strong>der</strong>z. B. auch Ibuprofen gehört) mit <strong>eine</strong>m Placebo verglichen werdenwürde. Anstelle von Medikamentenstudien wünschten sich die Patienten<strong>eine</strong> gründliche Bewertung von Physiotherapie und Opera-© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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