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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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Gute, schlechte und überflüssige klinische Forschung 173nach <strong>eine</strong>m halben Jahrhun<strong>der</strong>t von Studien unzureichen<strong>der</strong> Qualitätund Dauer sowie eingeschränktem klinischem Nutzen noch immergenügend Spielraum <strong>für</strong> gut geplante, korrekt durchgeführteund kompetent publizierte Studien blieb. 12Epiduralanalgesie bei WehenschmerzenWie wichtig die Bewertung von Behandlungsergebnissen <strong>ist</strong>, die <strong>für</strong>Patienten wichtig sind, zeigt sich anschaulich – auf <strong>eine</strong> sehr negativeWeise – an den frühen Studien über die Epiduralanalgesie zurSchmerzlin<strong>der</strong>ung bei <strong>der</strong> Geburt.In den 1990er-Jahren überprüften Wissenschaftler die Erfahrungenmit Studien zur Epidural- im Vergleich zur Nicht-Epiduralanalgesie.Obwohl in den vorangegangenen 20 Jahren schätzungsweiseMillionen von Frauen <strong>eine</strong> den Schmerz blockierende Epiduralanalgesieangeboten worden war, nahmen ansch<strong>eine</strong>nd noch nichteinmal 600 Frauen an einigermaßen unverzerrten Vergleichen mitan<strong>der</strong>en Formen <strong>der</strong> Schmerzlin<strong>der</strong>ung teil. Die Wissenschaftleridentifizierten neun Vergleichsstudien, die zuverlässig ausgewertetwerden konnten. Gemeinhin wurden bei diesen Vergleichen dieSpiegel von Hormonen und an<strong>der</strong>en Substanzen gemessen, von denenman annimmt, dass sie die Belastungen während <strong>der</strong> Wehenanzeigen. Zudem galt das Interesse auch den kindlichen Outcomes.In allen bis auf zwei Studien fehlte jedoch ein Vergleich <strong>der</strong> von denFrauen selbst angegebenen Schmerzen. Mit an<strong>der</strong>en <strong>Wo</strong>rten: Vonden Studienärzten war <strong>eine</strong> mit Sicherheit äußerst wichtige Zielgrößeübersehen worden: und zwar <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Schmerzlin<strong>der</strong>ungbei den betroffenen Frauen. 13Überflüssige ForschungAtemnotsyndrom bei FrühgeborenenManche Forschungsarbeiten sind we<strong>der</strong> gut noch schlecht, son<strong>der</strong>nschlicht überflüssig. Ein Beispiel da<strong>für</strong> stammt aus <strong>der</strong> Frühgeborenenforschung.Wenn Babys zu früh geboren werden, sind ihre Lungenunter Umständen noch unreif, was mit <strong>eine</strong>m Risiko <strong>für</strong> lebens-© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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