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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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<strong>Wo</strong>durch zeichnet sich <strong>eine</strong> bessere Gesundheits versorgung aus? 205hervorrufen könnte. Lebensbedrohliche Krankheiten bedürfen mitunterhoch wirksamer Therapien – und es gibt k<strong>eine</strong> Therapie, dienicht auch irgendwelche Nebenwirkungen hätte. Umso wichtiger <strong>ist</strong>es, dass <strong>eine</strong> neue Therapie gründlich und auf faire Weise getestetwird, um die Ergebnisse systematisch erfassen und feststellen zukönnen, ob sie den Patienten wirklich hilft.Frage 2: Vielleicht möchten Patienten wissen, ob <strong>eine</strong> Therapiewirkt. Doch was <strong>ist</strong>, wenn sie nicht alle Einzelheiten erfahrenwollen?Es <strong>ist</strong> wichtig, das richtige Maß zwischen Informationsüberladung<strong>eine</strong>rseits und dem Vorenthalten von brauchbaren Informationenan<strong>der</strong>erseits zu finden, damit die Patienten <strong>eine</strong> ausreichend informierteEntscheidung treffen können. Ebenso wichtig <strong>ist</strong> es, daran zudenken, dass ein Patient, wenn er auf dem Weg zu <strong>eine</strong>r Entscheidungjeweils das Für und Wi<strong>der</strong> abwägen muss, anfangs nur wenige,im weiteren Verlauf aber mehr Informationen benötigt. Während<strong>der</strong> Konsultation sollte sich sowohl beim Arzt als auch beim Patientendas Gefühl einstellen, dass <strong>der</strong> Patient die Menge an Informationenerhalten hat, die er braucht, um im Weiteren gemeinsam mitdem Arzt entscheiden zu können, worin die <strong>der</strong>zeit beste Behandlungsmaßnahme<strong>für</strong> ihn besteht. Doch das <strong>ist</strong> noch nicht alles.Nachdem <strong>der</strong> Patient <strong>eine</strong> Weile über alles nachgedacht hat, hat ervielleicht noch weitere Fragen und möchte nähere Einzelheiten wissen.Dann sollte <strong>der</strong> Arzt ihm helfen herauszufinden, was er möglicherweisenoch wissen muss, und ihm alles, was noch unklar <strong>ist</strong>,erklären.Bei manchen Entscheidungen fällt die Abwägung schwer. Möglicherweiseläuft es darauf hinaus, dass man das kl<strong>eine</strong>re von zweiÜbeln wählen muss. In Kapitel 4 haben wir beispielsweise über dasAortenaneurysma gesprochen – <strong>eine</strong> Aussackung <strong>der</strong> vom Herzenwegführenden Hauptarterie – bei dem es zur Ausbildung <strong>eine</strong>s tödlichverlaufenden Gefäßlecks kommen kann. Das Problem kanndurch <strong>eine</strong>n größeren Eingriff behoben werden. Allerdings versterbenein o<strong>der</strong> zwei pro 100 Patienten bei <strong>der</strong> Operation selbst. Indiesem Fall muss also die operationsbedingte Frühmortalität gegen© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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