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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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184 Gute, schlechte und überflüssige klinische Forschungschen betroffen sind – finden die Patienteninteressen kaum Berücksichtigung.35, 36 So hat beispielsweise die Psoriasis Association inGroßbritannien herausgefunden, dass Wissenschaftler in vielen Studienzur Beurteilung <strong>der</strong> Effekte <strong>der</strong> verschiedenen Therapien auchweiterhin ein weitgehend in Verruf geratenes Bewertungssystem anwenden.Zu den Schwachstellen dieses Systems gehört, dass im MittelpunktZielgrößen wie die Gesamtfläche <strong>der</strong> betroffenen Haut unddie Dicke <strong>der</strong> Hautverän<strong>der</strong>ungen stehen, während die Patienten,was kaum verwun<strong>der</strong>lich sein dürfte, vor allem unter Problemstellenim Gesicht, an den Handflächen und Fußsohlen sowie im Genitalbereichleiden. 37• Unnötige Forschung bedeutet Verschwendung von Zeit, Arbeit,Geld und an<strong>der</strong>en Ressourcen; zudem <strong>ist</strong> sie ethisch nicht vertretbarund <strong>für</strong> den Patienten potenziell schädlich.• Neue Forschungsvorhaben sollten nur in Angriff genommen werden,wenn <strong>eine</strong> aktualisierte Übersicht über die bisherige Forschungden Bedarf da<strong>für</strong> nachwe<strong>ist</strong> und nachdem ihre Eintragungin ein Reg<strong>ist</strong>er erfolgt <strong>ist</strong>.• Die wissenschaftlichen Daten aus neuen Forschungsarbeiten solltendazu benutzt werden, um die bisherigen Übersichtsarbeitenüber alle relevanten Erkenntnisse zu aktualisieren.• Ein Großteil <strong>der</strong> Forschung <strong>ist</strong> von min<strong>der</strong>wertiger Qualität undwird aus fragwürdigen Gründen betrieben.• Die Forschungsagenda steht unter wi<strong>der</strong>sinnigen Einflüssen seitens<strong>der</strong> Industrie wie auch <strong>der</strong> Wissenschaft.• Für den Patienten relevante Fragen werden oft gar nicht thematisiert.© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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