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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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128 Faire Tests von Therapiendass die Auswertung dieser Ergebnisse unabhängig durch Personenerfolgt, die nicht wissen, welche Behandlungen die einzelnen Patientenerhalten haben.Untersuchungen zu unerwünschtenTherapiewirkungenWie Vermutungen bezüglich unerwarteterBehandlungswirkungen entstehenÄrzte bzw. Patienten sind häufig die ersten, bei denen <strong>der</strong> Verdachtauf unerwartete (ob nun positive o<strong>der</strong> negative) Behandlungseffekteaufkommt. 10 Da die <strong>für</strong> <strong>eine</strong> Marktzulassung benötigtenTherapiestudien nur wenige hun<strong>der</strong>t bzw. wenige tausendMenschen einschließen, die über einige Monate behandelt werden,können me<strong>ist</strong> nur vergleichsweise kurzzeitige und häufig auftretendeNebenwirkungen erfasst werden. Seltene Wirkungen undsolche, die sich erst nach <strong>eine</strong>r gewissen Zeit entwickeln, werdenerst entdeckt, wenn die Therapien in größerem Umfang,über <strong>eine</strong>n längeren Zeitraum und bei <strong>eine</strong>m breiteren Patientenspektrumangewendet werden als bei den Teilnehmern <strong>der</strong>Zulassungsstudien.In immer mehr Län<strong>der</strong>n – darunter auch in Großbritannien, denNie<strong>der</strong>landen, Schweden, Dänemark, den USA und Deutschland –haben Ärzte und Patienten die Möglichkeit, mutmaßliche unerwünschteArzneimittelwirkungen zu melden, denen dann offiziellnachgegangen werden kann. 11 In Deutschland <strong>ist</strong> hier<strong>für</strong> das Bundesinstitut<strong>für</strong> Arzneimittel und <strong>Medizin</strong>produkte (BfArM) zuständig.Auch wenn sich k<strong>eine</strong>s dieser Meldesysteme bei <strong>der</strong> Identifizierungrelevanter unerwünschter Reaktionen auf Arzneimittelbeson<strong>der</strong>s hervorgetan hat, so ließen sich in einzelnen Fällen dochErfolge verbuchen. Als beispielsweise <strong>der</strong> Cholesterinsenker Rosuvastatin2003 in Großbritannien auf den Markt kam, zeichnete sichaus den eingehenden Meldungen bald <strong>eine</strong> seltene schwerwiegende,unerwartete Nebenwirkung auf die Muskulatur ab, die sogenannteRhabdomyolyse. Bei diesem Krankheitsbild kommt es zu <strong>eine</strong>r ra-© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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