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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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Aus den richtigen Gründen forschen: ein Entwurf <strong>für</strong> <strong>eine</strong> bessere Zukunft 227die Ergebnisse tatsächlich bedeuten. Alle vier Jahre durchgeführteÜberprüfungen von randomisierten Studien, über die im Laufevon 12 Jahren (von 1997 bis 2009) in fünf größeren medizinischenFachzeitschriften berichtet worden war, lassen das wahre Ausmaßdieses Problems erkennen. Insgesamt wurde überhaupt nur in 25von 94 (27 %) Studien auf systematische Übersichtsarbeiten zuähnlichen Studien Bezug genommen. Tatsächlich berücksichtigtenlediglich drei von 94 Studienberichten aktualisierte Übersichtsarbeiten,die neue Erkenntnisse beinhalteten und so deutlich machten,inwiefern sich die neuen Ergebnisse von <strong>der</strong> Gesamtheit <strong>der</strong>vorhandenen Evidenz unterschieden. Lei<strong>der</strong> gibt es auch k<strong>eine</strong>Anzeichen da<strong>für</strong>, dass sich die Berichterstattung über die Jahreverbessert hätte. 12 Dieses Versäumnis kann dazu führen, dass Ärzteunterschiedliche Therapien anwenden, je nachdem, welcheFachzeitschriften sie zufällig lesen.Entwurf <strong>für</strong> <strong>eine</strong> bessere ZukunftSicherlich könnte man medizinische Forschung aus den richtigenGründen betreiben, und auch die Berichterstattung darüber könnteangemessen sein. Für sich allein genommen <strong>ist</strong> k<strong>eine</strong>r <strong>der</strong> nachfolgendenVorschläge wirklich neu. Doch in ihrer Gesamtheit und mitUnterstützung von Patienten und Ärzten stellt unser Acht-Punkte-Plan <strong>eine</strong> Blaupause <strong>für</strong> <strong>eine</strong> bessere Zukunft im Hinblick auf dieÜberprüfung und Anwendung von Therapien dar.1. Das Allgemeinwissen über die Beurteilung <strong>der</strong>Glaubwürdigkeit von Therapieeffekten verbessernEine Bedingung <strong>für</strong> den Wandel besteht in <strong>eine</strong>m stärkeren Bewusstsein<strong>der</strong> Öffentlichkeit da<strong>für</strong>, inwieweit die Belege <strong>für</strong> dieEffekte von Therapien durch systematische Fehler und Zufallsfaktorenernsthaft verzerrt sein können. Eines <strong>der</strong> wichtigsten Kennzeichenwissenschaftlicher Untersuchungen – und zwar die Erkennungund Minimierung von systematischen Fehlern – gehörtheutzutage nicht wirklich zum «Allgemeinwissen». Daher bedarf es© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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