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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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170 Gute, schlechte und überflüssige klinische ForschungRisiko <strong>für</strong> das Auftreten von Krampfanfällen um mehr als die Hälfteverringerte. Darüber hinaus gab es Anhaltspunkte da<strong>für</strong>, dass dieseTherapie zwar nicht das Sterberisiko des Kindes, wohl aber das <strong>der</strong>Mutter senken kann. Und abgesehen von geringfügigen Nebenwirkungenschien Magnesiumsulfat we<strong>der</strong> Mutter noch Baby zuschädigen. 4, 5HIV-Infektion bei Kin<strong>der</strong>nDie Ergebnisse guter Forschung haben auch das Leben von Kin<strong>der</strong>ndie mit HIV (dem <strong>für</strong> die Immunschwächekrankheit AIDS verantwortlichenhumanen Immundefizienz-Virus) infiziert sind, entscheidendverbessert. Ende 2009 zeigten die im Rahmen vonUNAIDS (dem gemeinsamen HIV/AIDS-Programm <strong>der</strong> VereintenNationen) erhobenen Zahlen, dass weltweit schätzungsweise 2,5Millionen Kin<strong>der</strong> mit HIV leben, 2,3 Millionen davon in den südlich<strong>der</strong> Sahara liegenden afrikanischen Län<strong>der</strong>n. Damals starbenstündlich ca. 30 Kin<strong>der</strong> an den Folgen von AIDS. 6 Eine häufige Todesursachesind bakterielle Infektionen wie Lungenentzündungen(Pneumonien), die mit dem geschwächten Immunsystem <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>in Zusammenhang stehen. Zur Behandlung von Kin<strong>der</strong>n undErwachsenen mit nicht durch AIDS bedingten Atemwegsinfektionenwird seit vielen Jahren Co-trimoxazol eingesetzt, ein überall erhältlichespreiswertes Antibiotikum. Studien mit HIV-infiziertenErwachsenen hatten zudem ergeben, dass das Medikament auchan<strong>der</strong>e durch bakterielle Infektionen bedingte Komplikationen lin<strong>der</strong>nkann. 7Als vorläufige Ergebnisse darauf hindeuteten, dass das Medikamentauch die Infektionsrate bei HIV-infizierten Kin<strong>der</strong>n senkte,arbeitete <strong>eine</strong> Gruppe britischer Wissenschaftler mit Kollegen inSambia zusammen, um die Wirkungen von Co-trimoxazol als möglichesProphylaxemedikament in <strong>eine</strong>r großangelegten Untersuchungzu bewerten. In dieser Studie, die 2001 begonnen wurde undca. zwei Jahre lief, wurde das Antibiotikum bei mehr als 500 Kin<strong>der</strong>nmit Placebo verglichen. Die Ergebnisse zeichneten sich früher als erwartetab: Es konnte nachgewiesen werden, dass das Medikamentsowohl die AIDS-bedingten Todesfälle um 43 % senkte (74 Todes-© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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