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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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7 Den ZufallsfaktorberücksichtigenDer Zufallsfaktor und das Gesetz <strong>der</strong> großen ZahlDie Glaubwürdigkeit <strong>der</strong> Erkenntnisse (Evidenz) über Therapieeffekteberuht auf <strong>der</strong> Vermeidung von systematischen Fehlern – unddem richtigen Umgang mit den Fehlern, die nicht verhin<strong>der</strong>t werdenkonnten. Wenn diese Eigenschaften fairer Tests nicht gewährle<strong>ist</strong>etsind, dann kann auch k<strong>eine</strong>rlei angemessene Bearbeitung <strong>der</strong>Forschungsdaten die verbleibenden Probleme mit ihren gefährlichen– und gelegentlich auch tödlichen – Folgen lösen (s. Kap. 1und 2). Und selbst wenn die zur Min<strong>der</strong>ung von Bias unternommenenSchritte erfolgreich sind, besteht immer noch die Möglichkeit,dass <strong>der</strong> Zufall uns in die Irre führt.Wie wir alle wissen, kommt es beim Münzenwerfen nicht seltenvor, dass man nacheinan<strong>der</strong> fünfmal o<strong>der</strong> noch öfter ganze Serienvon Kopf o<strong>der</strong> Zahl wirft. Und wie wir ebenfalls wissen: Je öfter man<strong>eine</strong> Münze wirft, umso wahrscheinlicher <strong>ist</strong> es, dass am Ende gleichoft Kopf und Zahl geworfen wurden.Wenn zwei Therapien verglichen werden, dann können etwaigeUnterschiede in den Ergebnissen auch einfach auf <strong>eine</strong>m solchenZufall beruhen. Nehmen wir einmal an, 40 % <strong>der</strong> Patienten versterben,nachdem sie Therapie A erhalten haben, während in <strong>der</strong> Vergleichsgruppenach Anwendung von Therapie B 60 % versterben.Tabelle 1 zeigt, was man erwarten würde, wenn jeweils zehn Patienten<strong>eine</strong> <strong>der</strong> beiden Therapien erhielten. Der Unterschied in <strong>der</strong>Anzahl <strong>der</strong> Todesfälle zwischen den beiden Therapien wird als «Risikoverhältnis»(engl. risk ratio) ausgedrückt. Das Risikoverhältnisin diesem Beispiel liegt bei 0,67.© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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