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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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Aus den richtigen Gründen forschen: ein Entwurf <strong>für</strong> <strong>eine</strong> bessere Zukunft 225Studie festgelegten Behandlungsgruppen entsprechend dargestellt.Wir haben aber noch <strong>eine</strong>n weiten Weg vor uns. Verbesserungsbedürftigsind nach wie vor (a) die Wahl <strong>der</strong> in <strong>eine</strong>m Forschungsvorhabenzu untersuchenden Fragen, (b) die Art und Weise, wie dieseFragen formuliert werden, um zu gewährle<strong>ist</strong>en, dass es sich bei den<strong>für</strong> die Bewertung ausgewählten Behandlungsergebnissen auch umdiejenigen handelt, welche die Patienten als wichtig erachten, und(c) die Bereitstellung von Informationen <strong>für</strong> Patienten (s. Kap. 11und 12).Um festzustellen, ob <strong>eine</strong> beantragte Studie durchführbar undakzeptabel <strong>ist</strong>, können Vorarbeiten unter Beteiligung <strong>eine</strong>r Gruppevon Patienten sinnvoll sein. Sie helfen Schwachstellen in den Entwürfenaufzudecken o<strong>der</strong> Endpunkte mit höherer Relevanz festzulegen,o<strong>der</strong> lassen vielleicht sogar erkennen, dass schon das Konzeptan sich ein «Rohrkrepierer» <strong>ist</strong>. 5, 6Dadurch könnte <strong>eine</strong> Menge Zeit, Geld und Frustration gespartwerden. Die klinische Studie über Männer mit lokalisiertem Prostatakarzinom,über die wir in Kapitel 11 (S. 196) berichtet haben, hatgezeigt, wie das Studiendesign verbessert werden konnte, indemman die Formulierungen, welche die Ärzte bei <strong>der</strong> Erläuterung <strong>der</strong>Studienziele und <strong>der</strong> Behandlungsoptionen benutzten, sorgfältigauswählte. Die Erforschung <strong>der</strong> Sichtweise von Patienten half, dieBedenken und Informationsbedürfnisse <strong>der</strong> zur Studienteilnahmeeingeladenen Männer zu identifizieren. Diese konnten dann in denInformationen, die man den potenziellen Teilnehmern gab, berücksichtigtwerden, was <strong>eine</strong> akzeptable Studie möglich machte. 73. Sämtliche Ergebnisse veröffentlichen und zugänglichmachenDie selektive Berichterstattung von Forschungsergebnissen kann zuschwerwiegenden systematischen Fehlern führen. Einige «negative»Studien kommen niemals zur Veröffentlichung, weil ihre Ergebnisseden Erwartungen <strong>der</strong> Studienleiter o<strong>der</strong> Sponsoren nicht entsprechen.Ohne die Veröffentlichung <strong>eine</strong>s Studienberichts, <strong>der</strong> über dieStudie Auskunft gibt, verschwinden diese Studien aber von <strong>der</strong> Bildfläche,ohne die geringste Spur zu hinterlassen. 8 Zudem kann es© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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