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Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin ...

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Früher <strong>ist</strong> nicht zwangsläufig besser 83o<strong>der</strong> sie haben diese noch nicht bemerkt – sie haben wegen <strong>der</strong>fraglichen Erkrankung noch k<strong>eine</strong> ärztliche Hilfe in Anspruch genommen.Das Screening von Einzelpersonen o<strong>der</strong> von Bevölkerungsgruppenverfolgt den Zweck, das Sterblichkeitsrisiko o<strong>der</strong> dasRisiko <strong>für</strong> <strong>eine</strong> spätere Erkrankung zu reduzieren, indem man ihnen<strong>eine</strong> Untersuchung anbietet, mit <strong>der</strong> sich diejenigen identifizierenlassen, die von <strong>eine</strong>r Behandlung profitieren könnten.1, 21Die grundlegenden Kriterien <strong>für</strong> die Bewertung des Nutzens vonScreeninguntersuchungen wurden 1968 in <strong>eine</strong>m Bericht <strong>der</strong> Weltgesundheitsorganisationnie<strong>der</strong>gelegt 22 und stetig weiter verf<strong>eine</strong>rt,um unserer mo<strong>der</strong>nen Gesundheitsversorgung Rechnung zu tragen.Menschen, die zu <strong>eine</strong>m Screening eingeladen werden, benötigenausreichende und ausgewogene Informationen über das Untersuchungsangebot– darunter s<strong>eine</strong> möglichen Nachteile, Konsequenzenund Grenzen wie auch s<strong>eine</strong> potenziellen Vorteile – sodass <strong>eine</strong>informierte Entscheidung getroffen werden kann. Die wichtigstenAspekte lassen sich im Wesentlichen wie folgt zusammenfassen: EinScreening sollte nur durchgeführt werden,• wenn die gesuchte Erkrankung ein relevantes allgem<strong>eine</strong>s Gesundheitsproblemdarstellt (wenn es sich beispielsweise um <strong>eine</strong>schwere Krankheit handelt und/o<strong>der</strong> wenn <strong>eine</strong> große Anzahlvon Menschen davon betroffen <strong>ist</strong>)• wenn die Krankheit in <strong>eine</strong>m Frühstadium erkennbar <strong>ist</strong>• wenn es <strong>eine</strong>n validen und zuverlässigen Test <strong>für</strong> die betreffendeErkrankung gibt, <strong>der</strong> <strong>für</strong> die Menschen, denen das Screeningangeboten wird, akzeptabel <strong>ist</strong>• wenn <strong>eine</strong> wirksame und akzeptable Behandlung <strong>für</strong> dieseKrankheit zur Verfügung steht, sodass ein Screening die Prognosewahrscheinlich günstig beeinflussen kann• wenn es sich um <strong>eine</strong> hochwertige Screeningmaßnahme handelt,die in dem Bereich, in dem sie angeboten wird, kosteneffektiv <strong>ist</strong>• wenn die Informationen, die den Betroffenen zur Verfügung gestelltwerden, unvoreingenommen sind, auf soliden wissenschaftlichenDaten basieren und die möglichen Nachteile (z. B.© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernDieses Dokument <strong>ist</strong> nur <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in k<strong>eine</strong>r Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.Aus: Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou; <strong>Wo</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Beweis</strong>? – <strong>Plädoyer</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>evidenzbasierte</strong> <strong>Medizin</strong>. 1. Auflage.

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