Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel
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Die geschilderten Wirkungen treffen in etwas geringerem Umfang ebenfalls auf die begradigten
und ingenieurbiologisch ausgebauten Fließgewässer zu, wobei der Grad der jeweiligen
Beeinträchtigung in Abhängigkeit von der Wasserführung, dem Gefälle, der Art des Ausbaus
usw. schwankt.
Wasserqualität
Die Belastung mit Schadstoffen mindert den Wert der Oberflächengewässer als Ökosysteme,
als Badegewässer und als Ressource.
Häufig treten Verunreinigungen mit Nitraten und Phosphaten auf. Diese überdüngen die Gewässer
und führen zu einem verstärkten Pflanzenwachstum. Unter erhöhtem Bedarf des im
Wasser gelösten Sauerstoffs werden die abgestorbenen Pflanzenteile abgebaut. Mit zunehmender
Eutrophierung kommt es in den unteren Wasserschichten zur Sauerstoffverarmung
mit weiteren Folgen wie Faulschlammbildung, Fischsterben und schließlich Absterben des
Gewässers. Verunreinigung mit Schwermetallen, Pestiziden, Herbiziden u.ä. wirken sich dagegen
vor allem über den Weg der Nahrungsaufnahme oder über Hautkontakt schädigend
auf die Gesundheit von Tier und Mensch aus.
Bewertung:
Fulda
Die Fulda weist nach der Gewässergütekarte im Untersuchungsgebiet die Güteklasse II auf.
Nach Untersuchungen der Städtischen Werke Kassel treten jedes Jahr im späten Frühjahr
bis Frühsommer, d.h. zur Zeit der Herbizidspritzungen auf den Getreide- und Maisfeldern im
Einzugsgebietes der Fulda, erhöhte Konzentrationen an Rückständen von Pflanzenbehandlungsmitteln
im Wasser auf (Plan Etage 1995).
Bauna
Deutlich verbessert hat sich in den letzten Jahren die Gewässergüte der Bauna. Sie hat in
ihrem Oberlauf bis zum Einlauf der Kläranlage des VW-Werks die Gütestufe II und verschlechtert
sich unterhalb dieses Zulaufs zur Güteklasse II-III (kritisch belastet).
Leisel
Für die Leisel, wurde in weitgehenden Abschnitten die Güteklasse II ermittelt. Kritisch belastet
(Gütestufe II-III) ist sie im Bereich der Ortslage Großenritte. In ihrem Oberlauf, das
heißt im Waldbereich hat sie noch die Güteklasse I-II.
Lützel und Heimbach
Bei beiden Gewässern besteht im Oberlauf die Gütestufe I-II und der Zustand verschlechtert
sich dann nach Austritt aus dem Waldbereich auf Güteklasse II.
Pilgerbach
Der Pilgerbach weist die Güteklasse II auf.
Sonstige
Für kleinere Fließgewässer/Gräben liegen keine Untersuchungsergebnisse vor.
Beeinträchtigung durch Fischteiche
Bei intensiver Nutzung stellen sie eine Beeinträchtigung des angrenzenden Fließgewässers
dar: Größere Wasserentnahmen finden meist in der Zeit hoher Verdunstung, in der auch die
Bäche oft Niedrigwasserstände aufweisen, statt. Ein Trockenfallen der angezapften Bachabschnitte
ist möglich. Aufgrund dieses Defizits ist die Durchgängigkeit des Fließgewässers für
die Limnofauna nicht gewährleistet. Bei intensiver Teichwirtschaft mit hoher Fischdichte und
fehlendem Uferbewuchs ergeben sich Belastungen in Form von Eutrophierung (Ausscheidungen,
Futtermittel). Häufig werden Zusatzstoffe gegen Fischkrankheiten benutzt. Da ein
großer Teil des genutzten Bachwassers nach Durchgang durch die oft besonnten Fischteiche
diesem wieder zugeführt wird, führt dies zu einer erhöhten Nährstoff- und Schadstoffkonzentration
und zu einer Temperaturerhöhung im Fließgewässer.
Beeinträchtigung durch fehlende Ufergehölze
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