Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel
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Über weite Strecken sind die Waldränder von Traufbildung geprägt. Hier entstehen scharfe
Grenzen zwischen der landwirtschaftlich und der forstwirtschaftlich genutzten Fläche. Wenige
als Waldmäntel ausgeprägte Waldränder liegen an den Hängen des Osterbachtals und
bei Wilhelmshausen, wo in brachliegenden Randzonen des Grünlands Sträucher aufkommen.
Alle Waldflächen auf dem Gemeindegebiet besitzen ohne rechtliches Verfahren potentiell
besondere Schutzfunktion, wie Klima-, Sicht- und Immissionsschutz sowie als potentieller
Erholungswald. Bodenschutzfunktion liegt insbesondere an den Hangwäldern der Fulda vor
(Quelle: Flächenschutzkarte Hessen, L 4722 Kassel, L 4522 Hann.Münden1986, M.
1:50.000).
Kaufungen
Der Anteil der Waldflächen beträgt etwa ein Drittel der Gemarkungsfläche (31 %).
Die Verteilung des Waldes ist dabei sehr ungleichmäßig. Während sich in den Niederungen
nur vereinzelt kleinere Waldflächen befinden, bildet der Stiftsforst Kaufungen auf den südöstlichen
Höhenzügen zusammen mit der außerhalb des Untersuchungsgebietes liegenden
Söhre ein großes zusammenhängendes Waldgebiet.
Von den Waldflächen in Kaufungen sind 93 ha Gemeindewald und 698 ha Privatwald
(Stiftswald). Staatswaldflächen machen lediglich 10 ha aus. Sie liegen an der nordöstlichen
Gemeindegrenze und gehören zu den nach Osten angrenzenden ausgedehnten forstfiskalischen
Waldflächen (Kaufunger Wald).
Ein Großteil der von Natur aus vorkommenden Laubwaldgesellschaften ist in nicht heimische
Fichten-, teilweise auch in Pappelforste umgewandelt worden.
Stiftswald
Im Stiftsforst liegt der Nadelholzanteil bei über 63 %, davon allein Fichte 53 %. Von den
Laubgehölzen nimmt die Rotbuche mit ca. 31 % den Hauptanteil ein.
Aufgrund von Immissionen, Wind- und Schneebruch sowie Schädlingskalamitäten wird nach
Auskunft des Stiftsforstamtes seit mehreren Jahren keine Kahlschlagwirtschaft mehr betrieben,
sondern Einzelbaum- und Einzelstammwirtschaft sowie Schirm- und Saumschläge mit
Naturverjüngung bei allen Baumarten. Auf über zwei Drittel der Fläche kann daher heute von
einer naturnäheren Bewirtschaftung ausgegangen werden.
Trotz dieser Tendenz zum Positiven (aus waldökologischer Sicht) darf nicht verkannt werden,
dass durch die langjährige Nadelholzverjüngung auf fast zwei Drittel der Waldfläche der
ursprüngliche Lebensraum Wald zum Teil nachhaltig verändert wurde mit allen damit verbundenen
Folgen für Boden, Flora und Fauna.
Gemeindewald "Ebeskammer"
Die mit 53 ha größte Gemeindewaldfläche befindet sich nördlich des Erholungsgebietes
Steinertsee. Es handelt sich hierbei im Wesentlichen um bodensaure Eichen- und Eichenmischwälder.
Die Traubeneiche (Quercus petraea) nimmt rund 77 % der Waldfläche ein, der
Fichten-/Lärchen-/Kiefernanteil beträgt zusammen ca. 20 %, Buchen und Pappeln machen
die restlichen 3 % aus.
Der (landschafts-) ökologische Wert der Ebeskammer liegt zum einen in seiner engen Verzahnung
mit der angrenzenden kleinstrukturierten Landschaft aus Brachen, Wiesen, Weiden,
Hecken, Säumen, Gehölz- und Abgrabungsflächen, was insgesamt einen vielschichtigen
Lebensraumkomplex ergibt. Zum anderen ergeben sich im Wald selbst durch ein bewegtes
Kleinrelief (v.a. im Südosten) standörtliche Unterschiede, die sich z.B. in quelligen und sumpfigen
Bereichen niederschlagen.
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